
Baulich unternimmt die Universität Bremen derzeit große Kraftanstrengungen, nachdem viele Jahre gar keine Neubauten hinzugekommen waren. „Wir sind jetzt richtig offensiv: Innerhalb der nächsten zehn Jahre werden voraussichtlich 150 Millionen Euro in neue Gebäude investiert“, sagt Martin Mehrtens, Kanzler der Uni, im Gespräch mit dem WESER-KURIER. Weitere 100 Millionen Euro müssten im selben Zeitraum für Sanierungen ausgegeben werden. „Das ist auch dringend notwendig für die bauliche Modernisierung des Campus“, betont der Kanzler und verweist auf andere deutsche Universitäten, die jetzt Investitionsprogramme im Milliardenbereich auf den Weg bringen würden.
Für ein neues Hörsaal- und Veranstaltungszentrum im Zentralbereich präsentierte Mehrtens am Sonnabend bei der „Open Campus“-Veranstaltung die Siegerentwürfe eines Architektenwettbewerbs. Gewonnen hat ein Büro aus Zürich. Für 65 Millionen Euro soll ein lichtdurchfluteter Baukörper (Grafik: Standort 6 - siehe unten) entstehen, der sich mit acht Stockwerken der Höhe des nahe gelegenen Mehrzweckhochhauses (MZH) anpasst. Er wird unter anderem fünf Hörsäle sowie einen kompletten nichttechnischen Fachbereich aufnehmen. Der Baubeginn ist für 2021 zum 50-jährigen Bestehen der Uni avisiert, die politischen Beschlüsse stehen allerdings noch aus.
„Das Hörsaal- und Veranstaltungszentrum wird uns helfen, den Umfang der angemieteten Flächen um rund 30 Prozent zu verringern, was erhebliche Kosten spart“, sagt Mehrtens. Die eigenen Raumreserven sind längst aufgebraucht, selbst nachdem die Vorlesungszeiten für die rund 20.000 Studenten auf den Zeitraum zwischen 8 und 22 Uhr ausgedehnt worden sind. Für mehr als 40.000 Quadratmeter muss die Uni derzeit Miete zahlen. „Wirtschaftlich ist es auf jeden Fall eine richtige Entscheidung, dieses Projekt zu verwirklichen“, hebt Mehrtens hervor. Der zuletzt erstellte Neubau der Uni beherbergt seit etwa zehn Jahren das Bremer Institut für angewandte Strahltechnik, kurz: BIAS (1). Der Discounter Aldi errichtete außerdem zwei neue Gebäude (A), in deren Obergeschossen sich der komplette Fachbereich Wirtschaftswissenschaft eingemietet hat.
Seit Kurzem im Bau ist ein neues Lehr- und Forschungsgebäude für die Biologie, das BIOM (2). Das rund 6000 Quadratmeter große Gebäude an der James-Watt-Straße, das 45 Millionen Euro kostet, soll Platz für etwa 1000 Studierende und 100 Beschäftigte bieten und zum Wintersemester 2021/22 fertiggestellt sein. Alsbald begonnen werden soll mit einem neuen Forschungsbau, dem Zentrum für Tiefseeforschung (5), in Nachbarschaft des MARUM, Zentrum für Marine Umweltwissenschaften. Die Kosten in Höhe von 38 Millionen Euro werden zwischen Bund und Land geteilt. Fertigstellungstermin ist Ende 2023.
Sehr aufwendig sind auch die Sanierungsprojekte wie beispielsweise beim MZH (2), das man sich laut Mehrtens in den nächsten drei Jahren vornehmen wird. Bis 2023 sollen auch die Altgebäude für Naturwissenschaften NW1 und Geisteswissenschaften GW1 (3) für jeweils etwa sechs bis sieben Millionen Euro saniert werden. Dort war einst der Schadstoff PCB in den Fensterdichtungen verbaut worden. Beim NW2 (7) steht ebenfalls eine Kernsanierung an, die in mehreren Schritten mit Umzügen verbunden sein wird.
Das Unibad ist nach den Worten von Mehrtens so marode, dass es höchstwahrscheinlich abgerissen wird. Dort könnte ein neues Rechenzentrum entstehen, da die jetzigen Kapazitäten nicht mehr ausreichen.
Als mögliche Erweiterungsflächen (8) für die Zukunft gelten zwei Areale an der Robert-Hooke-Straße, wo Neubauten für Institute entstehen könnten, sowie südlich der Barbara-McClintock-Straße, wo Platz für naturwissenschaftliche Fächer geschaffen werden könnte. Auch der große Parkplatz an der Bibliothekstraße gilt als Erweiterungsfläche. „Die Fläche wird künftig sicherlich für Uni-Bauten benötigt“, sagt der Kanzler.
Ob Bahnhof, Marktplatz, Weserstadion oder Schlachte: Das Bremer Stadtbild hat sich im Laufe der Zeit erheblich verändert. Wir berichten über vergessene Bauten, alte Geschichten und historische Ereignisse.
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am 25.02.2021, 07:42
Ich würde auf Biontech bestehen, ohne wenn und aber. Alles andere ist Kokolores.
Meine Meinung: ...