
Es sind die kleinen Freuden, die Dietmar Hoppe und seinem Team im Moment durch schwere Tage helfen. Hoppe ist Geschäftsführer der Bürgerpark-Tombola, und am Donnerstag sind die ersten gedruckten Lose für die Tombola-Saison 2021 eingetroffen. Es sind die bei den Bremerinnen und Bremern so beliebten Briefchen in grün, rot, blau, gelb und orange, die jedes Jahr kleine Prämien und große Gewinne versprechen. Diesmal ist die Front der Liebfrauenkirche vorne aufgedruckt. Zwei Euro kostet ein Los. So viel ist sicher. Alles andere? Ist ein Spiel gegen die Zeit und mit vielen Ungewissheiten. „Es ist knüppelhart“, sagt Hoppe, der in sein 15. Jahr als Tombola-Chef geht.
Wann beginnt die Bürgerpark-Tombola?
Auf diese scheinbar simple Frage gibt es zurzeit keine verlässliche Antwort. Ursprünglich terminiert war die Tombola für die Zeit vom 3. Februar bis 9. Mai. Aber der 3. Februar ist nicht mehr zu halten. Der verlängerte Lockdown sorgt dafür, dass vor dem 15. Februar keine Eröffnung im großen Stil stattfindet. „Eventuell gibt es eine interne Soft-Lösung“, wie Hoppe es ausdrückt. Wenn es erlaubt ist, könnten Losbuden an ausgesuchten Plätzen vielleicht schon vor dem 15. Februar öffnen. Praktisch wäre das kein Problem, denn der Aufbau der Buden läuft nach Plan. Ein Soft-Opening könnte den Tombola-Machern helfen, Erfahrungswerte zu sammeln und ein Gefühl zu bekommen: Wie reagieren die Leute nach zehn Monaten mit Corona auf die Tombola? Wo und wie kaufen sie Lose? Außerdem gäbe ein Soft-Opening die Möglichkeit, „Flagge zu zeigen“, wie Hoppe sagt. Die Bürgerpark-Tombola ist da!
Mit welchem Umsatz ist zu rechnen?
Darauf kann es, Stand heute, keine seriöse Antwort geben. Aber die vergangene Saison gibt einen Eindruck davon, wie schwer Corona eine Veranstaltung wie die Bürgerpark-Tombola trifft. Bis Ende Februar bewegte sich der Umsatz im Vorjahr einmal mehr auf Rekordkurs. Dann gab es den Lockdown im März und April. 400.000 Euro Umsatz sind der Tombola in der sonst stärksten Zeit weggebrochen. Als die Buden wieder öffneten, kauften die Leute trotz Verlängerung zurückhaltender, sodass am Ende 767.000 Euro Umsatz standen und der Reingewinn bei 177.000 Euro lag. Zum Vergleich: 2019 belief sich der Umsatz auf 1,2 Millionen Euro und der Erlös auf 420.000 Euro.
Wo stehen die Buden?
Wenigstens das ist sicher: Die Buden werden an ihren angestammten Plätzen aufgebaut. Das heißt, sie stehen vor dem Hauptbahnhof, am Liebfrauenkirchhof, in der Sögestraße, am Walle-Center, am Hansa-Carré, am Hanseatenhof, am Roland-Center, an der Waterfront und dem Weserpark sowie an der Berliner Freiheit in der Vahr. An wechselnden Plätzen ist das Tombomobil im Einsatz, insbesondere in Vegesack, aber auch am Bürgerpark, bei Lestra und an der Schlachte.
Wer kauft die Lose?
In normalen Jahren ist das keine Frage: Über die Hälfte der Käufer sind Stammkunden, ungefähr jeder Dritte ist ein Gelegenheitskäufer. Drei Viertel aller Käufer kommen aus Bremen. Der Lockdown stellt vieles davon infrage: Zu den Gelegenheitskäufern gehören zum Beispiel Touristen – die zurzeit aber kaum oder gar nicht nach Bremen kommen. Ein Drittel der Kunden sind Angestellte – doch viele fahren im Moment gar nicht ins Büro, sondern sitzen im Homeoffice. Zu den Gelegenheits- und Erstkäufern gehören Einkaufsbummler – aber die allermeisten Geschäfte haben zu.
Was passiert mit dem Erlös?
Davon profitiert wie immer der Bürgerparkverein. Die Gewinne aus der Tombola helfen beim Unterhalt des Parks. Es profitieren aber auch andere Parks in Bremen, beispielsweise Knoops Park, Wätjens Park oder der Lür-Kropp-Hof. Außerdem kommen diesmal auch der Stadtgarten Vegesack, der Achterdiekpark und der Förderkreis Overnigelant in den Genuss einer finanziellen Unterstützung.
Wie sieht es mit den Preisen aus?
„Die Hauptgewinne sind auch in dieser Saison attraktiv“, verspricht Hoppe. Autos, Bargeld und Reisen gehören wie in den vergangenen Jahren zu den Spitzengewinnen. Die Bürgerpark-Tombola könne sich, so Hoppe, auf viele treue Partner verlassen. Allerdings hat es viele dieser Unternehmen in der Pandemie auch hart getroffen. Man versucht nun, sich gegenseitig zu stützen. „Wir müssen da jetzt alle gemeinsam durch“, sagt Hoppe. Der Druck ist hoch. „Mein Jahr endet am 9. Mai“, sagt Hoppe und will damit ausdrücken, dass die Tombola 2021 keine Chance hat, Umsatzeinbrüche in der zweiten Jahreshälfte aufzuholen. In der Zeit sind Hoppe und seine Mannschaft schon mit den Planungen für 2022 beschäftigt.
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