
Normalerweise kaufe er so „zwei bis drei Raketen“, um damit das neue Jahr zu begrüßen, erzählt Markthändler Michael Krause. „Ich gebe keine Unmengen an Geld für die Böllerei aus. Ich bin aus den wilden Jahren raus. Deshalb könnte ich in diesem Jahr auch ganz gut auf das Silvesterfeuerwerk verzichten“, sagt der 60-Jährige und lacht. „Da gibt es wirklich Wichtigeres.“ Was ihm dagegen wahrscheinlich mehr fehlen wird, ist die Geselligkeit. „Wir machen uns normalerweise immer mit drei bis vier Paaren einen gemütlichen Abend. Das wird ja wohl in diesem Jahr ausfallen.“
Ploy Srechangwad (24) mag Goldregen und Co an sich schon, auch wenn sie sich selbst beim Böllern zurückhält. „Ich finde, dass es schön aussieht, aber ich selbst brauche Feuerwerk an Silvester nicht. Es ist ja schon auch eine Geldverschwendung“, sagt die Bremerin. „Und in diesem Jahr geht die Gesundheit einfach vor.“ Eine Tradition, die ihr am Jahresende wichtiger ist als Raketen in den Himmel zu schießen: „Mit der Familie und Freunden zusammen sein, sich zum Essen zu treffen.“
Imke Schimmelpfeng aus dem Landkreis Cuxhaven sieht das ähnlich. „Mir persönlich ist Feuerwerk nicht so wichtig, für mich ist es in Ordnung, in diesem Jahr darauf zu verzichten“, sagt sie. „Ich fände aber ein allgemeines Verbot nicht richtig, die Leute sollten besser selber entscheiden können.“ Zum Beispiel sei die Freundin ihres Bruders ein erklärter Feuerwerksfan, erzählt die 27-Jährige. „Die würde die Krise kriegen, wenn es keins geben würde. Silvester zu feiern, ohne etwas anzuzünden? Das ist gar nichts für sie.“ Ihr Freund Erik Halsen (26) kann ebenfalls entspannt ohne Böllerei zum Jahreswechsel leben. „Ich habe die ganze Diskussion darüber bis jetzt gar nicht so mitbekommen“, sagt der Norweger. „Wenn es darum geht, das Personal in den Krankenhäusern zu entlasten, halte ich weniger Feuerwerk grundsätzlich für eine gute Maßnahme.“
Magdalene Scholz findet es wichtig, dass die geplanten Einschränkungen nicht dazu führen, dass die Feuerwerkstradition zu Silvester dauerhaft verschwindet. „Für immer würde ich es nicht abschaffen wollen“, sagt die 51-Jährige. „Es ist zwar nicht mein Ding, aber es gibt nun mal viele Leute, die traurig wären, wenn es das gar nicht mehr gäbe.“ Einen Verzicht auf die Knallerei in diesem Jahr hält die Bremerin angesichts der hohen Zahl der am Virus Erkrankten für sinnvoll. „Und es ist auch noch besser für die Umwelt.“
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Corona-Heimtests vielleicht bald in der Apotheke
Das muss ja wohl nicht sein, die verdienen schon jetzt an ...