
An der Parteispitze der Bremer Grünen wird es einen Wechsel geben. Bei der Landesmitgliederversammlung am Sonnabend, 30. November, im Bürgerzentrum Vahr, wird Landesvorstandssprecher Hermann Kuhn – wie angekündigt – sein Amt niederlegen. Alexandra Werwath wird erneut für den Parteivorsitz kandidieren. Für die Kuhn-Nachfolge gibt es bereits einen Kandidaten: Der politisch bislang eher unbekannte Florian Pfeffer will sich zu Wahl stellen. Gegenkandidaten gibt es bislang nicht. Auch auf dem Posten des Schatzmeisters wird es Veränderungen geben.
„Ich will mich stärker engagieren, etwas bewegen“, sagt Pfeffer über seine Motivation, einer der Landesvorsitzenden zu werden. Der 49-Jährige in Rheinfelden (Baden) geborene Grafikdesigner und Hochschullehrer ist seit Mitte der 2000er-Jahre bei den Grünen und kandidierte bei der vergangenen Bürgerschaftswahl auf einem der hinteren Listenplätze (Rang 25). „Durch den Wahlkampf habe ich Erfahrungen gesammelt und mir ein größeres Netzwerk aufgebaut“, sagt Pfeffer. Da der Posten nun vakant sei, habe er entschlossen, sich zur Wahl zu stellen. Kuhn hatte die Position als Übergangslösung für den aus privaten Gründen zurückgetretenen Ralph Saxe Mitte September 2018 übernommen. Der selbstständige Unternehmer Pfeffer kam als Student für Kommunikationsdesign an der Hochschule für Künste nach Bremen; er studierte aber auch in Würzburg und Mailand. Als Hochschullehrer war er im Libanon und den USA tätig und von 2006 bis 2012 als Professor für Kommunikationsdesign in Karlsruhe. 13 Jahre lang lebte der dreifache Vater in Amsterdam, sein Hauptwohnsitz blieb aber Bremen, wo auch die Familie wohnt.
Seinen Mangel an politischer Vorerfahrung könne man „positiv wie negativ“ sehen, sagt Pfeffer. Ihn freue es, dass die Grünen auch für Menschen von außen offen seien, die externe Impulse und Gedanken in die Partei einbringen. „Es kommt immer auf eine gute Mischung an“, sagt Pfeffer, der sich vorstellen kann, zusammen mit Werwath den Landesvorstand zu bilden. Er wolle die Partei stärker in Stadtteile führen, in denen sie nicht so stark vertreten sei, Verbündete in der Wirtschaft suchen und die Kultur- und Kreativszene bei der Stadtentwicklung mit einbinden. Bildung sei ein weiterer seiner Schwerpunkte.
Werwath (26) ist seit Dezember 2017 Parteichefin. Die Soziologiestudentin hatte sich damals gegen die Anwältin Petra Fritsche-Ejemole durchgesetzt. Im Mai ist sie mit den meisten Personenstimmen in der östlichen Vorstadt in den Beirat gewählt worden. „Noch nie waren wir so viele Mitglieder wie heute, allein in den letzten zwei Jahren sind mehr als 300 neue dazugekommen. Das stellt uns vor völlig neue Herausforderungen als Mitmach-Partei“, sagt Werwath. Mit dem Koalitionsvertrag stehe die Partei in der Verantwortung mit Senat und Fraktion die Treiber des Klimaschutzes und des Zusammenhalts zu sein. „Nur so können wir mit möglichst viel Kraft die Menschheitsaufgabe Klimakrise stemmen, die Unsicherheiten des Strukturwandels beantworten und den gesellschaftlichen Rechtsruck stoppen“, sagt Werwath. Dafür trete sie erneut an.
Als Landesschatzmeisterin der Grünen wird Sonya Dase nicht weitermachen. Für diesen Posten kandidiert Florian Kommer, der seit vier Jahren Beisitzer im Landesvorstand war.
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