
Die Polizei zog nach Werders Montagsspiel gegen Köln ein positives Fazit. Eingreifen mussten die Beamten nur in kleineren Angelegenheiten. Es gab insgesamt vier Anzeigen wegen einer Rauchbombe, die Kölner Fans vor dem Anpfiff am Osterdeich losgelassen hatten, je einem Bengalo auf dem Stadion-Parkplatz und im Gästebereich und einer gefährlichen Körperverletzung nach einer Prügelei in der Ostkurve.
Dass es dort wegen des Protests einiger hundert Ultras gegen die Ansetzung des Spiels am Montag wesentlich leerer war als sonst, kann man nicht behaupten. Im Gegenteil: Wer während des Spiels versuchte, zur Toilette zu gehen oder Bier zu holen, musste sich auf der überfüllten Treppe zum Ausgang kämpfen. Bei einem Notfall hätte es mit großer Wahrscheinlichkeit Chaos gegeben. Im oberen Bereich zwischen den Blöcken 140 und 142 stand gegen Mitte der ersten Halbzeit nur ein Ordner – alleine hatte er keine Chance, die Treppe freizuhalten. Zwei seiner Kollegen vermuteten "zu wenig Personal" beziehungsweise eine "falsche Verteilung".
Normalerweise sind an Spieltagen zwischen 400 und 600 Ordner im Einsatz. Das sei auch am Montag so gewesen, sagte Werders Mediendirektor Michael Rudolph. "Es war die mit den Sicherheitsbehörden besprochene Zahl an Ordnungskräften in der Ostkurve im Einsatz. Wir haben keine Beschwerden erhalten." Ein Grund der Enge: Um den Protest sichtbar zu machen, hatten die Ultras "ihren" Bereich in der Kurve mit schwarzem Flatterband absperren lassen, das allerdings sehr großzügig. Deshalb fanden viele Fans dort keinen Platz mehr und wichen aus. Zum anderen sollte der Bereich später zum großen Teil freigegeben werden, was erst verzögert passierte.
In der Westkurve blieben mehrere Reihen im Unterrang gesperrt. Plätze, die besonders gefährdet sind, wenn aus dem Gästeblock Gegenstände nach unten fliegen. Rudolph: „Wir haben diese Reihen aus Sicherheitsgründen frei gelassen." Damit habe Werder auf die Vorfälle beim HSV-Spiel reagiert. Pyrotechnik zündeten die Kölner Anhänger nicht, sie ließen aber mehrmals Bier auf die Zuschauer unter ihnen regnen. Ob die Reihen unter dem Gästeblock auch künftig frei bleiben, ist offen. „Wir werden das von Spiel zu Spiel entscheiden“, kündigte Rudolph an. Werder-Präsident Hubertus Hess-Grunewald hatte schon kurz nach dem HSV-Spiel gesagt, man überlege, etwas in der Westkurve zu verändern.
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