
Rosa Schubert nimmt einen Zweig Oregano, drückt den Stängel zwischen Daumen und Zeigefinger: „Er darf nicht zu weich und nicht zu hart sein“, erklärt sie, knippst den Steckling ab und steckt ihn in Anzuchterde. Auf diese Weise vermehrt die Gärtnerin die Gartenkräuter. Und die sind ein wichtiger Bestandteil bei der Anlage von Insektenbalkons.
Schubert, dunkle Haare, Brille, offener Blick, ist gelernte Gärtnerin und arbeitet seit einem Jahr beim Naturschutzbund Bremen. Sie bepflanzt mit Kindern Tontöpfe für Insektenbalkons und berät bei Führungen auf dem Gelände in Hemelingen auch regelmäßig Erwachsene, die etwas für Insekten tun wollen: „Insektensterben ist ein Riesenthema. Das ist in aller Munde.“ Kurse etwa zum Insektenhotelbau würden verstärkt nachgefragt, bestätigt ihre Kollegin, die Biologin Jessica Wildner. Gut besucht seien inzwischen auch Vorträge zum Thema insektenfreundliche Gärten.
Am besten wäre, möglichst viele Bremer Hobbygärtner ersetzten ihre Kirschlorbeer-Hecken durch heimische Pflanzen, meint Schubert. Wertvoll sei die Kornelkirsche, die eine gute Bienenweide sei. Oder die Hundsrose, die Nahrung für 115 Insekten und 27 Vogelarten biete.
Doch auch, wer nur einen kleinen Balkon und damit keinen Platz hat für eine Wildrose, die bis zu vier Meter hoch wird, könne etwas für Sechsbeiner tun. „Ich empfehle immer, Kräuter zu pflanzen. Kräuter sind ideal, weil man die auch selbst essen kann.“ Damit auch die Insekten satt werden, müsste der Balkongärtner die Kräuter jedoch blühen lassen. Schubert macht auf ihrem Balkon in der Neustadt „halbe-halbe mit den Insekten“: Sie lässt einen Teil der Kräter blühen, die andere erntet sie ab. Insektenmagnete seien Kräuter wie Oregano, Thymian, Rosmarin und Lavendel. Aber auch mit Schnittlauch und Ysop hat Schubert gute Erfahrungen gesammelt.
„Wer auf dem Balkon die Möglichkeit hat, sollte auch Stauden in Kübel pflanzen. Vor allem Glockenblumen sind toll für Wildbienen.“ Nützlich seien aber auch viele einjährige Pflanzen wie Ringelblumen, Borretsch und Bienenfreund.
„Man kann eine Nisthilfe kaufen“, sagt Schubert. Allerdings sollten Käufer darauf achten, dass die Bohrlöcher sauber gearbeitet sind. „Weil die Wildbiene klein ist. Sind Splitter im Weg, wird der Rohling nicht besiedelt. Die Verletzungsgefahr ist dann einfach zu groß“, sagt Rosa Schubert. Beim Nabu gibt es diverse Kurse, in denen der fachgerechte Bau von Nisthilfen gezeigt wird.
Ganz einfach sei es, ein Insektenhotel für Wildbienen für den Balkon herzustellen. Dies können einfache Holzklötze sein, die mit zwei bis neun Millimeter kleinen Bohrlöchern versehen werden. Verwendet werden sollten Harthölzer wie Buche, Esche und Eiche. „Und man sollte nur ins Längsholz bohren, parallel zur Rinde“, rät Schubert. Wichtig sei darüber hinaus, mindestens zehn Zentimeter tiefe Gänge zu bohren. „Denn die Brutzellen liegen in den Röhren hintereinander.“
Mit den richtigen Pflanzen und Nisthilfen sollte es nicht lange dauern, bis es auf dem Balkon auch in der Stadt summt und brummt. Um Insekten besser beobachten zu können, lohnt sich laut Schubert das Aufstellen einer Insekten-Tränke: Einfach eine mit Wasser gefüllte Schale hinaus stellen. Wichtig sei nur, Steine oder Murmeln so ins Wasser zu legen, dass diese ein Stück herausschauen. „Dann haben die Insekten auch gleich einen Landeplatz."
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