
Wann hat man schon einmal die Gelegenheit, einen Blick in die Werkstatt des Überseemuseums zu werfen? Oder das Innenleben eines Möbelstücks von 1846 zu erkunden? Interessierte Bremerinnen und Bremer können am Europäischen Tag der Restaurierung genau das tun. Am Sonntag, 13. Oktober, geben Restauratoren europaweit einen Einblick in ihre Arbeitswelt. Und auch in Bremen gibt es dann die Möglichkeit, einen Blick hinter die Kulissen zu werfen.
Im Überseemuseum werden die Besucherinnen und Besucher unter anderem durch die hauseigene Werkstatt geführt. Der besondere Reiz dabei: Es können Objekte aus nächster Nähe betrachtet werden, die nach getaner Arbeit für Besucher nur noch durch Vitrinenglas zu sehen sind. „Die Objekte sollen im Vordergrund stehen“, sagt Cerstin Wille, Sprecherin des Museums. Schaurestaurierungen werde es allerdings nicht geben, sagt Wille, dafür fehle schlicht die nötige Ruhe. Sehr erwünscht seien hingegen Fragen der Besucher. „Wir wollen ins Gespräch kommen, an konkreten Beispielen die jeweiligen Objektgeschichten erforschen und die Kriterien erklären, anhand derer restauriert wird“, so Wille. Dafür bietet das Museum um 11, 12, 14 und 15 Uhr Führungen unter dem Motto „Blick in die Werkstatt“ an. Die Führungen sind im Eintrittspreis des Überseemuseums inbegriffen.
In der Silbermanufaktur Koch & Bergfeld im Kirchweg wird ebenfalls ausgestellt. Die Hauptattraktion dort ist das Meisterstück eines Bremer Tischlergesellen – ein mehr als 170 Jahre alter Schreibschrank. „Wir können den Besuchern eine Qualität vorstellen, die man heute nicht mehr nachvollziehen kann. Ein Traum tischlerischer Arbeit!“, sagt Restaurator Roger Kossann, in dessen Werkstatt das Objekt aufgearbeitet werden soll. Und diese Qualität werden auch die Besucher am Tag der Restaurierung hautnah erleben können. Dafür werde die Rückwand des Sekretärs abmontiert und das Innenleben sichtbar gemacht, so Kossann. Anschließend soll die Geschichte des Möbelstücks nachvollzogen und erklärt werden, wie das Meisterstück aufgearbeitet und konserviert werden soll. Interessierte Besucher können nur dann an den Führungen teilnehmen, wenn sie sich vorher per E-Mail angemeldet haben.
Sowohl im Überseemuseum als auch in der Silbermanufaktur können sich Besucherinnen und Besucher an Infoständen über die Ausbildung im Bereich der Restaurierung und Konservierung von Kunstwerken und Kulturgütern informieren. Ein entsprechender Studiengang werde in Bremen zwar nicht angeboten, sagt Kossann, aber es bestünde eine enge Kooperation mit den Fachhochschulen aus Potsdam, Hildesheim und Köln. Studierende dieser Hochschulen stehen am Sonntag in der Silbermanufaktur für Fragen zur Verfügung. Im Überseemuseum wird Restauratorin Tamara Exter über Berufsbild und Ausbildung informieren.
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