
An jedem zweiten und vierten Freitag im Monat steht Nadine Thias mit anderen Tierfreunden von 14.30 Uhr bis 18 Uhr zur Futterausgabe in der Faulenstraße 75. Die Rationen, die die Vereinsvorsitzende der Bremer Tiertafel und Kassenwart Herbert Gerken jeweils mit vier, fünf weiteren Mitgliedern des kleinen Vereins verteilen, sollen möglichst nicht nur für einen Tag reichen, sondern Tierbesitzern etwas länger helfen.
Das Futter ist vor allem für die Vierbeiner von älteren Menschen gedacht, die ihre Lieblinge nach Unfall, Krankheit oder aufgrund anderer Probleme vorübergehend oder gar dauerhaft nicht mehr so versorgen können, wie es nötig wäre. Die Bremer Tiertafel möchte Tierhalter in finanziellen Nöten unterstützen, damit sie ihre Haustiere gesund und artgerecht versorgen können und sie nicht ins Tierheim geben müssen oder gar aussetzen.
Der kleine Verein, der seit dem Jahr 2014 selbstständig und unabhängig von der Tiertafel Deutschland existiert, konzentriert sich ganz bewusst auf diese eine Zielgruppe. Die zusätzliche Versorgung der Hunde von Obdachlosen „können wir nicht leisten“, erklärt Nadine Thias, die selbst mit einem großen Hund als Familienmitglied lebt. Denn rund 220 Kunden mit etwa 400 Tieren gehören nach ihrer Aussage inzwischen zum festen Kreis der Kunden der Futterausgabe. Dorthin kommen nach Vereinsangaben durchschnittlich bis zu 70 Kunden pro Tag. Sie erhalten dann Futter für rund 50 Hunde, 80 Katzen und 20 Nagetiere und ebenso viele Vögel. Somit hat sich der Verein zu einer wichtigen Adresse für hilfsbedürftige Zwei- und Vierbeiner entwickelt.
Die regelmäßige Verteilung von Nass- und Trockenfutter gehört zu den festen Angeboten des kleinen, aber eingeschworenen Kreises von Aktiven. Derzeit zählt der Verein 18 Mitglieder. Sie laden mehrfach im Jahr zu kleinen Treffen ein und haben vor kurzem auch einen Flohmarkt im Vereinsdomizil im Stephaniviertel veranstaltet. Dort konnten Tierfreunde Gleichgesinnte treffen, sich austauschen und von anderen bekommen, was sie benötigten, zum Beispiel Spielzeug für Hunde und andere Vierbeiner, Körbe, Häuschen, Terrarien und weiteres Zubehör. Es soll nicht der letzte Termin gewesen sein, versprechen Nadine Thias und Herbert Gerken, der Kassenwart ist, aber längst nicht nur über die Zahlen wacht. Er legt auch Hand an und hilft, wenn Kunden Hilfe brauchen, zum Beispiel beim Tragen schwerer Futtersäcke.
Längst kennen Nadine Thias, Herbert Gerken und die anderen Tierfreunde ihre Kundschaft. Vielfach sind es Rentner, die wenig Geld haben, von Hartz IV leben oder sich aus anderen Gründen sehr einschränken müssen. Da ihnen die Haustiere in besseren Zeiten gute Wegbegleiter gewesen sind, möchten die älteren Menschen diese auch dann nicht missen, wenn es ihnen nicht mehr so gut geht. Falls die Vereinskasse es zulässt, machen die Tierfreunde von der Bremer Tiertafel auch mal Hausbesuche, wenn dies notwendig ist. Und sie vermitteln Tierhalter an Tierärzte, die manchmal auch auf einen Teil ihrer Gebühr verzichten. Der Verein gewährt außerdem Zuschüsse für Tierarztbesuche und berät Herrchen oder Frauchen in Sachen Tierpflege.
Die Tiertafel finanziert sich ausschließlich über Spenden. Deshalb ist Schatzmeister Gerken froh über treue Begleiter wie den Besitzer des Hauses an der Faulenstraße, in dem der Verein seine Räume hat und dafür keine Miete zahlen muss. Auch Großspenden, wie die von Erika Mailand, sind eine wichtige Hilfe. Die Vorstandsmitglieder hoffen, dass sie noch mehr Unterstützer finden. „Die Menschen freuen sich über unseren Beistand“, stellt Herbert Gerken fest. Viele Kunden, die sich Futter für ihre Lieblinge abholen, kennen die Helferinnen und Helfer schon lange. So hätten sich, erzählt er, oft auch engere Beziehungen zwischen den Menschen ergeben. „Wir sind froh, dass wir mit unserem Einsatz Gutes bewirken können“, sagt Nadine Thias.
Wer mehr über die Bremer Tiertafel wissen oder sie in irgendeiner Form unterstützen möchte, findet Informationen im Internet unter https://bremertiertafel.de. Futter- und andere Sachspenden, zum Beispiel Hundeleinen oder Transportboxen für Katzen, können jeden Freitag zwischen 13 und 16 Uhr in der Faulenstraße 75 abgegeben werden.
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