
Nach der Entscheidung der Ständigen Impfkommission (Stiko), mit dem Vakzin von Astra-Zeneca künftig ausschließlich Menschen über 60 Jahre zu impfen, musste auch Bremen seine weitere Planung der Impfungen erneut anpassen. Die Stiko reagiert mit ihrer Entscheidung auf die Beobachtung zwar sehr seltener, aber schwerer und in einigen Fällen auch tödlicher Nebenwirkungen des Impfstoffes, der überwiegend Menschen unter 60 Jahren betraf.
Was bedeutet die Entscheidung für Menschen unter 60 Jahren, die einen Termin für ihre erste Impfung mit Astra-Zeneca haben?
Wie bereits bei der ersten kurzfristigen Neujustierung der Impfkampagne, als das Bundesgesundheitsministerium die Impfungen mit Astra-Zeneca nach einer Empfehlung des Paul-Ehrlich Instituts für einige Tage vollständig ausgesetzt hat, werden deswegen in Bremen keine bereits vergebenen Termine für die Erstimpfung abgesagt. Laut Gesundheitsamt stehen ausreichend Impfdosen von Biontech und Moderna zur Verfügung, um die vereinbarten Impfungen zu verabreichen. Auch die mobilen Impfteams werden demnach in Einrichtungen, in denen unter 60-Jährige leben, mit Biontech und Moderna impfen.
Wie ist es bei Terminen für die zweite Impfung mit Astra-Zeneca?
Die Stiko hat angekündigt, bis Ende April eine Empfehlung abzugeben, wie mit dem zweiten Impftermin verfahren werden soll - ob zum Beispiel eine Impfung mit einem anderen Impfstoff möglich ist. Weil die ersten Zweitimpfungen mit Astra-Zeneca in Bremen am 12. April starten sollten, plant das Gesundheitsressort für alle April-Termine eine Verschiebung um drei Wochen. Dann sollten sich die Experten der Stiko geäußert haben. Das ist laut Behördensprecher Lukas Fuhrmann problemlos möglich, weil zwischen beiden Impfungen bis zu zwölf Wochen liegen dürfen. Bremen hatte bislang eine Lücke von neun Wochen zwischen den beiden Impfungen vorgesehen.
Führt die neue Empfehlung insgesamt zu Verzögerungen bei den Impfungen?
Weil keine bereits vergebenen Termine für Erstimpfungen abgesagt werden müssen, ist das kurzfristig in Bremen nicht der Fall. Zu Verzögerungen kommt es aber wohl bei den Impfungen in Übergangswohnheimen für Geflüchtete und in Obdachlosenunterkünften. Hier fehlen ab Mitte April Impfdosen für rund 3500 Betroffene, die jünger als 60 Jahre sind. Abhängig von den Lieferungen besteht laut Furhmann die Chance, diese Lücke durch den ab Mitte April angekündigten Impfstoff von Johnson & Johnson aufzufüllen. Derzeit werden im Land Bremen mehr als 3000 Impfdosen pro Tag verabreicht. Am Dienstag wurde die 100.000 Impfdosis gespritzt.
Können sich Personen unter 60 Jahren freiwillig mit Astra-Zeneca impfen lassen?
Das Bremer Gesundheitsressort plant aktuell keine Öffnung oder Erweiterung der Impfungen für Personen unter 60 Jahren über die schon umgesetzten Priorisierungen hinaus. Durch die neue Empfehlung ist laut Fuhrmann in den kommenden Wochen kein Impfstoff von Astra-Zeneca übrig, der jetzt anderweitig verimpft werden muss. „Wir werden aber irgendwann an diesen Punkt kommen, an dem die 60- bis 69-Jährigen in der Prioritätsgruppe 3 bereits mit Astra-Zeneca geimpft werden, während gleichzeitig noch nicht alle jüngeren Menschen mit Priorität 2 ihre Impfung erhalten haben“, sagt Fuhrmann. Wann das genau sein wird, kann der Sprecher nicht sagen.
Welche Auswirkungen hat die Entwicklung auf die Impfungen durch die Hausärzte nach Ostern?
Gar keine. Die Hausärzte werden ausschließlich mit Impfstoff von Biontech beliefert.
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