Die Klimaschutz- und Dritte-Welt-Initiative "Interred" hat jetzt im Beisein von Vertretern der Initiative “Bremen-Cuba: Solidarität konkret” und des Bremer Friedensforums eine Solar-Energie-Anlage von Bremen aus nach Kuba geschickt. Sie ermöglicht einem medizinischen Institut eine umweltfreundliche Elektrizitätsproduktion von rund 150.000 Kilowattstunden pro Jahr.
Die von Unicon Logistics in einen 40-Fuß-Container geladene und nach Mariel verschiffte Anlage wurde durch Spenden an den gleichnamigen gemeinnützigen Solidaritätsverein finanziert. 84.000 Euro an privaten Spenden sind in die Solar-Technik eingeflossen. Da "Interred" laufend weitere private Spenden erhält und 117.000 Euro für das Sonnen-Energie-Projekt bereitstehen, soll die Anlage auf Kuba schon bald um 50 Prozent vergrößert werden, kündigt "Interred"-Sprecher Lothar Reininger an.
Bedeutsames Institut
Die 300 Solarzellen und Steuerungstechnik werden 500 Quadratmeter eines Produktionshallendachs des Forschungszentrums für Molekulare Immunologie bedecken. Es spielt eine wichtige Rolle bei der Entwicklung der kubanischen Anti-Corona-Impfstoffe und damit der Bekämpfung der Pandemie auf Kuba und in anderen Dritte-Welt-Ländern.
Der karibische Inselstaat habe ein hoch entwickeltes Gesundheitswesen, das allerdings sehr hart von der seit Anfang der 60er-Jahre ausgeübten Wirtschaftsblockade der USA getroffen werde, informiert Frank Schwitalla von “Bremen-Cuba: Solidarität konkret”. Diese sei unter den Regierungen Trump und Biden verschärft worden und treffe zunehmend auch europäische Unternehmen, "die deshalb keine medizinischen Produkte und auch keine Ausgangsprodukte für die Impfstoffproduktion nach Kuba mehr verkaufen“.
Doppelte Wirkung
Vor dem Hintergrund unterstützt die Erzeugung von Solarenergie in Kuba nach Ansicht von "InterRed"-Sprecher Reininger "sowohl den Kampf gegen den Klimawandel wie auch eine Produktion von Medikamenten für die kubanische Bevölkerung ohne Unterbrechungen durch Stromausfall". Ein Euro für Solarenergie für Kuba hat ihm zufolge die doppelte Wirkung von Klimaschutzinvestitionen wie in Deutschland: Erstens kommt dort mehr Sonnenenergie auf den Kollektoren an, zweitens ersetzt sie deutlich schlechtere Anlagen mit fossilen Brennstoffen.