Kampagne startet im November Bremen will verstärkt einbürgern

Bremen will wieder mehr Ausländer einbürgern. Eine am Dienstag vorgestellte Kampagne soll für die Einbürgerung werben. Vorbild für die Initiative ist Hamburg.
23.10.2018, 15:36 Uhr
Lesedauer: 1 Min
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Bremen will verstärkt einbürgern
Von Marcel Auermann

Bremen will wieder mehr Ausländer einbürgern – und aktiv bei diesen dafür werben. Die rot-grüne Landesregierung hat am Dienstag eine entsprechende Kampagne auf Empfehlung von Innensenator Ulrich Mäurer (SPD) auf den Weg gebracht. Alle 36.000 Menschen in Bremen, die die rechtlichen Voraussetzungen für eine Einbürgerung erfüllen, sollen einen Brief von Bürgermeister Carsten Sieling (SPD) und Bürgermeisterin Karoline Linnert (Grüne) erhalten. Die Post soll voraussichtlich noch im November in alphabetischer Reihenfolge des Familiennamens und in der Regel unabhängig vom Herkunftsland verschickt werden, teilt Rose Gerdts-Schiffler, die Pressesprecherin des Innensenators, mit. Rund 1000 Schreiben sollen es monatlich sein. Zusätzlich informiere eine Internetseite über erfolgreiche Beispiele von Ausländern, die sich einbürgern lassen haben. In Kooperation mit dem Rat für Integration sollen Einbürgerungslotsen gewonnen werden, die Interessierten zur Seite stehen werden.

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"Menschen mit Migrationshintergrund machen einen großen Anteil in der Gesellschaft aus. Umso wichtiger ist es, auch ihre Lebenslagen und Sichtweisen auf gesellschaftliche und politische Fragestellungen zu berücksichtigen. Dieses Ziel ist nur zu erreichen, wenn sie die Gesellschaft in derselben Art und Weise mitgestalten können wie Menschen mit einem deutschen Pass", heißt es von der Senatspressestelle als Begründung für die Aktion. Die Erfahrung zeige, dass diejenigen, die ohne Einschränkungen mitgestalten könnten, sich gleichzeitig auch mit ihrem Gemeinwesen stärker identifizierten. Insofern leiste die Einbürgerung einen direkten Beitrag zur Integration.

Bundesweit ist die Einbürgerungsquote gesunken: Im Jahr 2000 lag sie im Schnitt bei 2,57 Prozent und im vergangenen Jahr bei 1,18 Prozent. Ähnlich sieht es auch im kleinsten Bundesland nach Angaben des Innenressorts aus: 2000 betrug die Einbürgerungsquote 2,64 Prozent und 2017 noch 1,29 Prozent. Bei der Kampagne nimmt sich Bremen ein Beispiel an Hamburg. Der benachbarte Stadtstaat regt seit 2011 Ausländer in einem Schreiben dazu an, sich einbürgern zu lassen. Dies führte in Hamburg zu einer Steigerung der Anträge um rund 30 Prozent.

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