Bremen. Das Jahr 2011, das war für das kommunale Wohnungsbauunternehmen Gewoba vor allem das letzte Jahr des Stadtumbaus in Tenever. Die Hochhäuser mit ihren 633 Wohnungen, zuletzt im Eigentum der Osterholz-Tenever-Grundstücksgesellschaft, gehören jetzt offiziell zur Gewoba. Die Wohnungen seien voll vermietet, sagt Vorstand Manfred Sydow. In dem einstigen Brennpunkt gebe es keinen Leerstand mehr. "Wir haben ein Stadtumbauprojekt zum Abschluss gebracht, dass so seinesgleichen sucht."
Und die Gewoba hat das Jahr 2011 mit einem Überschuss von gut 35 Millionen Euro abgeschlossen. Das sind gut 14 Prozent mehr als im Vorjahr. Etwa die Hälfte schüttet das Wohnungsbauunternehmen an seine Aktionäre aus. Rund elf Millionen Euro gehen an die Stadt Bremen. Sie ist mit 74,27 Prozent an der Gewoba beteiligt.
Die Gewoba hat 2011 nicht nur mehr Gewinn gemacht, sondern auch mehr Geld als in den Vorjahren in die rund 42000 Wohnungen investiert. Für Modernisierung, Instandhaltung und energetische Sanierungen sind insgesamt 71,3 Millionen Euro ausgegeben worden. Das entspricht rund 30 Euro je Quadratmeter Wohnfläche, im Vorjahr waren es noch gut 25 Euro. "Bei Privaten liegt der Wert zwischen fünf und zehn Euro", sagt Sydow.
Die Mieten sind im vergangenen Jahr leicht gestiegen. Durchschnittlich mussten Mieter in Bremen 5,13 Euro für einen Quadratmeter zahlen. Das sind sieben Cent mehr, als noch im Jahr 2010. In Bremerhaven sind die Mieten niedriger – dort kostet ein Quadratmeter einer Gewoba-Wohnung im Schnitt 4,20 Euro.
Diese niedrigen Mietpreise würden bei Neubauprojekten nicht zu halten sein, erklärt Vorstandsvorsitzender Peter Stubbe. Bis 2015 sollen 500 neue Wohnungen entstehen. "Mietwohnungsbau ohne öffentliche Fördermittel können wir nur zu einem bestimmten Preis machen." In der Überseestadt wird dieser bei 9,50 bis 13,50 Euro für einen Quadratmeter liegen. Bei anderen Projekten würden 8,10 Euro angepeilt. Die Ursache laut Stubbe: zu wenig Neubauten in den vergangenen Jahren.
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