
Einen Tag bevor der Aufsichtsrat des Energieversorgers EWE über die Zukunft des Vorstandsvorsitzenden Matthias Brückmann berät, hat dieser durch eine Frankfurter Anwaltssozietät ein neues Gutachten vorlegen lassen.
Das Gutachten, das dem WESER-KURIER und anderen Medien vorliegt, kommt zu dem Ergebnis, dass Brückmann seine Pflichten nicht verletzt habe und es daher keinen wichtigen Grund zur Abberufung als Mitglieds des Vorstands gebe. Das Dokument wurde auch an alle Aufsichtsratsmitglieder verschickt. Der Gutachter Uwe Schneider, der an der Uni Mainz das Institut für deutsches und internationales Recht des Spar-, Giro- und Kreditwesens leitet, schreibt: „Nach Ansicht des Gutachters begründet das Verhalten von Herrn Brückmann bei der Gewährung der Klitschko-Spende keinen wichtigen Grund, um den Anstellungsvertrag fristlos zu kündigen.“
Dabei geht es um eine Spende in Höhe von 253.000 Euro, die Brückmann an die Klitschko-Stiftung gespendet hatte. Der Gutachter erklärt, dass Brückmann konform nach einer bestehenden Spendenanweisung im Hause von EWE gehandelt habe. Demnach standen dem Vorstand als Spendenbudget 500.000 Euro zur eigenen freien Verfügung. Außerdem habe EWE auch Flüge und Reisekosten für Brückmann bezahlt, um im März zur Spendengala nach Kiew zu fliegen. Dort hatte der EWE-Vorstandsvorsitzende seine Spendenzusage in Höhe von 253.000 gemacht. Diese Summe kam laut Gutachten dadurch zustande, dass auf der Spendengala noch ein Betrag fehlte, um das Aufkommen in Höhe von drei Millionen US-Dollar „rund“ zu machen. Dies habe Brückmann mit seiner Spende übernommen.
Die neue Konzernanweisung bezüglich Spenden und Sponsoring sei erst zum 1. Juni 2016 in Kraft getreten. Brückmanns Anwälte stellen zu allen anderen Beschuldigungen ebenso keine Pflichtverletzung des Vorstandsvorsitzenden fest. Dabei geht es unter anderem um einen Besuch Brückmanns in einem italienischen Restaurant. Der Besitzer habe ihn damals erkannt und um Hilfe gebeten, da er mit seiner Stromrechnung in Verzug war. Laut Anwälten habe der Restaurantbesitzer die offen stehende Summe schließlich beglichen.
Ob das Gutachten den Aufsichtsrat von seiner Meinung abbringen kann, ist ungewiss. Das Präsidium des EWE-Gremiums hatte Anfang Februar empfohlen, Brückmann als Vorstandsvorsitzenden abzuberufen. Grundlage für diese Entscheidung war ein Gutachten der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft KPMG. Das neue Gegengutachten könnte also dazu dienen, im Falle einer fristlosen oder fristgerechten Kündigung über die Höhe einer möglichen Abfindung zu diskutieren.
Ob Bahnhof, Marktplatz, Weserstadion oder Schlachte: Das Bremer Stadtbild hat sich im Laufe der Zeit erheblich verändert. Wir berichten über vergessene Bauten, alte Geschichten und historische Ereignisse.
Welcher Verein wann in Bremen oder der Region spielt und wie die Begegnung ausgegangen ist, erfahren Sie in unserem Tabellenbereich. Auch die Ergebnisse der Spiele der höheren Ligen finden Sie dort.
job4u ist die regionale Plattform, wenn es um Lehren und Lernen geht. Neben dem WESER-KURIER, der Handelskammer und der Handwerkskammer Bremen machen sich hiesige Firmen für junge Leute stark.
Und so sehr ich das wünschte, so wenig glaube ich, dass das Verfassungsgericht ...