
Die Müllentsorgung kann für Haushalte in Deutschland teuer sein. Einer Studie zufolge ist die Höhe der Gebühren regional sehr unterschiedlich: Am günstigsten ist es in Flensburg, Nürnberg und Magdeburg, am teuersten in Leverkusen, Moers und Bergisch Gladbach, wie ein Vergleich des Beratungsunternehmens IW Consult für den Eigentümerverband Haus und Grund ergab.
Demnach unterscheiden sich die jährlichen Gebühren zum Teil um mehr als 600 Euro. Bremen liegt in dem Müllgebührenranking der 100 größten deutschen Städte auf Platz 73. Damit ist Bremen um einen „Rang“ teurer geworden. Beim allerersten Ranking, das 2016 erhoben wurde, lag Bremen auf Platz 72.
Günstiger ist die Müllentsorgung laut der Studie zum Beispiel in Hannover (71), Hamburg (61) und in Oldenburg (43). Schon die erste Untersuchung vor drei Jahren hatte große Unterschiede ergeben. Geändert hat sich daran wenig. Allerdings sind die Kosten in manchen Städte deutlich gesunken. Zum Beispiel rutschte Bonn von Platz 27 im Jahr 2016 nun auf Rang acht. Je niedriger der Rang, desto höher sind die Müllgebühren.
Grundlage für die Berechnung war ein symbolischer Haushalt mit zwei Erwachsenen und zwei Kindern, die in einem Einfamilienhaus leben – eine übliche Vergleichsgröße, die jedoch in Großstädten nicht immer dem durchschnittlichen Haushaltstyp entspricht. Veranschlagt werden 60 Liter Restmüll je Haushalt und Woche. In Flensburg zahlt ein solcher Haushalt demnach im Mittelwert gut 123 Euro pro Jahr für die Müllabfuhr, in Leverkusen dagegen knapp 771 Euro.
In Bremen ist das Unternehmen ALB seit 1. Juli vergangenen Jahres für die Müllabfuhr der Bremer Privathaushalte zuständig. An der Firma ist zu 50,1 Prozent das Abfallunternehmen Nehlsen und zu 49,9 Prozent die Stadt beteiligt. Die etwa 120 Müllwerker mussten lange auf den Abschluss eines Tarifvertrages warten. Ordentliche Zuwächse waren eigentlich schon im Dezember im Grundsatz vereinbart und im Februar in einem sogenannten Einigungspapier bekräftigt worden. Doch erst vor zwei Wochen hatten sich ALB-Geschäftsführung und die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi auf den Abschluss einigen können.
Derzeit warten die etwa 120 Müllwerker immer noch auf den Abschluss eines Tarifvertrages. Ordentliche Zuwächse waren eigentlich schon im Dezember im Grundsatz vereinbart und im Februar in einem sogenannten Einigungspapier bekräftigt worden. Doch der Abschluss eines formalen Haustarifvertrags zwischen der ALB-Geschäftsführung und der Dienstleistungsgewerkschaft Verdi lässt weiter auf sich warten.
Bremens Politik will verhindern, dass durch den Abschluss des Tarifvertrages die Müllgebühren weiter steigen; zumindest wenn es nach den Bürgerschafts-Fraktionen geht und sich daran auch nach der Neubesetzung des Parlaments nichts ändert. Zwar gab es in der Vergangenheit Verständnis für die Verdi-Forderungen, einig waren sich die Fraktionen aber darin, dass die Müllgebühren stabil bleiben müssen.
Auch von der Stadt Leverkusen, die wie bereits bei der ersten Müllgebühren-Studie abgeschlagen am Ende der Rangliste steht, kam deutliche Kritik. Eine Sprecherin der Stadt bezeichnete die in der Analyse angegebenen Zahlen als falsch. „Die heute veröffentlichte Studie kommt zu Zahlen, die nichts mit den Gebühren zu tun haben, die wir von unseren Bürgern verlangen“, teilte sie mit.
IW Consult bezieht seine Daten hauptsächlich aus den Satzungen der Städte. Bei einem Großteil der Kommunen legten die Autoren zum Teil auch Schätzungen zugrunde, um einen Vergleich der unterschiedlichen Tarifgruppen zu ermöglichen. Was konkret in die Gebühren der Städte eingepreist ist, blieb allerdings unklar.
Aus der Studie zogen der Eigentümerverband und das Institut den Schluss, dass die Stadt Nürnberg die Gebühren vorbildlich regelt. Einwohner könnten dort die Größe der Restmüllbehälter frei wählen und so an den Verbrauch anpassen. Das Gebührensystem sei zudem sehr einfach gehalten.
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