
Der weltgrößte Stahlhersteller Arcelor-Mittal wird wegen der Corona-Pandemie seine Produktion in Europa herunterfahren. Das teilte der Konzern mit Sitz in Luxemburg am Donnerstag mit. Es gehe dabei um den Schutz der Mitarbeiter und zugleich die Anpassung der Produktion an die Nachfrage. Am Bremer Standort gibt es ab diesem Freitag ebenfalls Kurzarbeit für die Belegschaft.
Fast alle der 3400 Mitarbeiter sind betroffen. Allein sicherheitsrelevante Bereiche wie etwa die Betriebsfeuerwehr sowie Kollegen in Altersteilzeit sollen von der Kurzarbeit ausgenommen sein. „Wir wissen nicht, wie tief die Einschnitte insgesamt sind und wie lange die Situation andauert“, sagte der Gesamtbetriebsratsvorsitzende Klaus Hering. Betriebsrat und Vorstand des Bremer Stahlwerks haben Aufstockungen des Kurzarbeitergeldes beschlossen, das von der Arbeitsagentur gezahlt wird. Es beträgt in der Regel 60 Prozent des jeweils entfallenden Nettolohnes. Arcelor-Mittal reicht damit einen Teil seiner eingesparten Kosten an die Beschäftigten weiter. Seit dem 1. März zahlt die Arbeitsagentur parallel zum Kurzarbeitergeld auch die Sozialversicherungsbeiträge der Beschäftigten. Zuvor verblieb diese Verpflichtung bei den Unternehmen.
Aus Sicht von Volker Stahmann, wirtschaftspolitischer Sprecher der SPD-Fraktion in der Bürgerschaft, soll die Aufstockung künftig zum Regelfall werden. „Gerade in Branchen mit niedrigeren Löhnen und zahlreichen Teilzeitbeschäftigten wie Gastronomie und Einzelhandel, bedeuten 60 Prozent vom Nettogehalt schnell existenzbedrohende Einbußen.“ Stahmann ist damit auf einer Linie mit dem Deutschen Gewerkschaftsbund.
Dessen Vorsitzender, Reiner Hoffmann, hatte kürzlich gefordert, dass Arbeitsagenturen nur dann die Kosten der Sozialversicherung übernehmen, wenn Arbeitgeber ebenfalls einen Teil zu den staatlichen Leistungen hinzuzahlen. Erst in dieser Woche wurde ein solches Modell für die Beschäftigten der Systemgastronomie geregelt worden: Das Kurzarbeitergeld wird demnach auf 90 Prozent des Nettogehalts aufgestockt.
Der Bremer CDU-Fraktionsvorsitzende Thomas Röwekamp spricht sich gegen eine solche Verknüpfung aus. „Es geht in erster Linie darum, die Arbeitgeber so zu entlasten, dass sie überhaupt überlebensfähig bleiben.“ Wenn die Sozialpartner sich darauf einigten, die Ersparnisse zu teilen, wie im Fall des Bremer Stahlwerks, sei das natürlich zu begrüßen: „Eine gesetzliche Verpflichtung halten wir jedoch nicht für sachgerecht.“
Führende Ökonomen sagen voraus, dass die Coronakrise die deutsche Wirtschaft in eine potenziell sehr schwere Rezession stürzen wird. Vier bekannte Wirtschaftsforschungsinstitute veröffentlichten am Donnerstag ihre Prognosen, sie erwarten in diesem Jahr sämtlich eine schrumpfende Wirtschaftsleistung: Die Spanne der Prognosen reicht von minus 0,1 bis minus neun Prozent – abhängig vom weltweiten Verlauf der Pandemie in den kommenden Monaten. Ein Hoffnungsschimmer: Die Wirtschaftsforscher erwarten mehrheitlich einen schnellen Aufschwung nach dem Ende der Krise.
Die Europäische Zentralbank (EZB) will mit einem 750 Milliarden Euro schweren Programm die massiven Auswirkungen durch das Coronavirus abfedern. Es geht dabei um den Kauf von Staatsanleihen, erstmals aber auch um den Erwerb von kurzfristigen Unternehmensanleihen. Staaten und Unternehmen hilft dieser Schritt, da sie als Anbieter der Wertpapiere nicht so hohe Zinsen bieten müssen, wenn eine Zentralbank als großer Käufer am Markt auftritt. Christine Lagarde, Präsidentin der EZB, kommentierte den Beschluss mit den Worten: „Wir sind entschlossen, das volle Potenzial unserer Werkzeuge auszuschöpfen.“ Das „Pandemic Emergency Purchase Programme“ soll bis Ende des Jahres laufen, wenn nötig aber auch länger.
Die Bundesregierung hat zudem spezielle Hilfen für Solo-Selbstständige und andere Kleinstfirmen zugesagt: Ein Paket in Höhe von insgesamt bis zu 40 Milliarden Euro soll Zuschüsse und Darlehen für die betroffenen Unternehmer beinhalten. Weil Veranstaltungen, Messen sowie Konzerte ausfallen und Geschäfte schließen müssen, fürchten viele Solo-Selbstständige, Fotografen, Musiker oder auch Dolmetscher, um ihre Existenz.
Ob Bahnhof, Marktplatz, Weserstadion oder Schlachte: Das Bremer Stadtbild hat sich im Laufe der Zeit erheblich verändert. Wir berichten über vergessene Bauten, alte Geschichten und historische Ereignisse.
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