
Die finanzschwachen Stadtstaaten Bremen und Berlin hatten im vergangenen Jahr das stärkste Wirtschaftswachstum aller Bundesländer. Im Bremen legte das Bruttoinlandsprodukt preisbereinigt um 3,3 Prozent zu, in Berlin um 3,1 Prozent, wie aus am Mittwoch veröffentlichten Angaben des Arbeitskreises "Volkswirtschaftliche Gesamtrechnungen der Länder" hervorgeht. Schlusslicht im Ländervergleich ist nach den vorläufigen Zahlen Sachsen-Anhalt mit einem Wachstum von 0,8 Prozent. Deutschlandweit berechneten die Statistiker für 2017 ein Wirtschaftswachstum von 2,2 Prozent.
Bremen produzierte Waren und Dienstleistungen im Wert von knapp 34 Milliarden Euro. Mit fast 692 Milliarden Euro hatte Nordrhein-Westfalen die höchste absolute Wirtschaftsleistung. BeimWirtschaftswachstum lag NRW mit einem Plus von 1,7 Prozent im unteren Mittelfeld der Länder. In Bayern wuchs die Wirtschaft um 2,8 Prozent, in Baden-Württemberg um 2,8 Prozent. Hamburg kam auf ein Plus von 2,4 Prozent.
Laut Statistischem Landesamt sorgten in Bremen vor allem der Bausektor und die Industrie für Wachstum. Die Bautätigkeit im kleinsten Bundesland legte um 29,1 Prozent zu. "Hier spielt eine wichtige Rolle, dass es in den vergangenen Jahren eine spürbare Abwärtstendenz im Baubereich in Bremen gab", hieß es von den Statistikern. "Mit dem aktuellen Ergebnis hat sich diese Tendenz umgekehrt." Wachstumsraten deutlich unter dem Bundesschnitt verzeichnete Bremen dagegen im Dienstleistungssektor, etwa bei Finanzdienstleistern sowie im Grundstücks- und Wohnungswesen.
Niedersachsens Wirtschaft wuchs 2017 im Bundesvergleich leicht überdurchschnittlich. Der Wert der zwischen Harz und Küste produzierten Waren und Dienstleistungen lag real um 2,5 Prozent über dem Niveau von 2016. Zur Erklärung des überdurchschnittlichen Wachstums verwies das Landesamt für Statistik auf eine Korrektur der Wachstumsrate Niedersachsens für 2016 – von real 1,4 Prozent auf 5,5 Prozent.
Grund sei die für 2016 bereits erwartete veränderte Kostenstruktur bei VW gewesen: Die Vorleistungen, also bei anderen Herstellern eingekaufte Waren oder Dienstleistungen etwa wegen des Software-Updates im Abgasskandal, seien deutlich gesunken, die Bruttowertschöpfung und deren Beitrag zum niedersächsischen BIP sei damit gestiegen, so ein Sprecher. Der Rückgang der Vorleistungen sei sogar stärker gewesen als deren Anstieg 2015, im Jahr des Bekanntwerdens von "Dieselgate". Der Effekt des Abgasskandals sei mehr als kompensiert worden, dies wirke sich auch auf 2017 aus.
Nominal – also nicht preisbereinigt – wuchs die niedersächsische Wirtschaftsleistung 2017 um 4,2 Prozent auf rund 288 Milliarden Euro. Als Wachstumstreiber erwies sich das verarbeitende Gewerbe, das maßgeblich von der Autoindustrie, vor allem von Volkswagen, geprägt wird. Der Anstieg betrug hier nominal 4,6 Prozent. Niedersachsens Sektor Handel, Verkehr, Gastgewerbe, Information und Kommunikation legte nominal sogar um 6,2 Prozent zu.
Ob Bahnhof, Marktplatz, Weserstadion oder Schlachte: Das Bremer Stadtbild hat sich im Laufe der Zeit erheblich verändert. Wir berichten über vergessene Bauten, alte Geschichten und historische Ereignisse.
Welcher Verein wann in Bremen oder der Region spielt und wie die Begegnung ausgegangen ist, erfahren Sie in unserem Tabellenbereich. Auch die Ergebnisse der Spiele der höheren Ligen finden Sie dort.
job4u ist die regionale Plattform, wenn es um Lehren und Lernen geht. Neben dem WESER-KURIER, der Handelskammer und der Handwerkskammer Bremen machen sich hiesige Firmen für junge Leute stark.