
Die bremische Wirtschaft hat die Corona-Krise stärker zu spüren bekommen als der Rest der Bundesrepublik. Darauf deuten erste Zahlen der statistischen Ämter für das erste Halbjahr 2020 hin, wie die Handelskammer Bremen nun mitgeteilt hat. In Bremen brach demnach die Wirtschaftsleistung um 8,7 Prozent ein, bundesweit waren es 6,6.
Dass die Hansestadt stärker betroffen sein wird, wurde schon vor Veröffentlichung der Zahlen vermutet. Durch die Pandemie war der Außenhandel stark beeinträchtigt – doch gerade der hat für die exportorientierte Wirtschaft in Bremen eine große Bedeutung. So erzielt die bremische Industrie rund zwei Drittel ihres gesamten Umsatzes im Ausland.
Laut Handelskammer fiel in den ersten neun Monaten des Jahres der Umsatzrückgang der Industrie im Land mit 27 Prozent mehr als doppelt so hoch aus wie im Bundesdurchschnitt (zwölf Prozent). „2020 war für die bremische Wirtschaft ein Jahr, wie wir es seit Jahrzehnten nicht hatten“, sagt Handelskammer-Präses Janina Marahrens-Hashagen.
Jüngste Signale aus dem Außenhandel sowie die Einigung auf ein Handelsabkommen zwischen EU und Großbritannien gäben zwar etwas Hoffnung und Planungssicherheit. Doch: „Die volkswirtschaftlichen Prognosen für das kommende Jahr sind aufgrund der Unberechenbarkeit der Pandemie mit besonders großer Unsicherheit behaftet“, schreibt die Kammer in einer Mitteilung.
Diese zeigen sich auch in der vergangenen Konjunkturumfrage der Handelskammer aus dem Herbst. Demnach erwarteten die bremischen Unternehmen weiterhin eine eher ungünstige Geschäftsentwicklung in den kommenden Monaten: Die Betriebe planten, Investitionen zurückzuhalten, Personalpläne sähen eher sinkende Mitarbeiterzahlen vor.
Weniger Investitionen und eine kleinere Mitarbeiterzahl könnten aber nicht die einzigen Folgen der Corona-Krise bleiben. „Die Gefahr einer Insolvenzwelle mit größeren Beschäftigungsverlusten ist mit dem erneuten Lockdown wieder deutlich gestiegen“, warnt Marahrens-Hashagen. „Wie schnell sich die bremische Wirtschaft von der Krise erholt, wird neben der pandemischen Entwicklung im Inland in besonders starkem Maße auch von der Erholung der Exportnachfrage abhängen.“
Die Kammer lobt Instrumente wie die Kurzarbeit. Sie hätten „zur Stabilisierung des bremischen Arbeitsmarkts beigetragen“ – wenngleich die Pandemie ihre Spuren hinterlassen habe. So waren im November 6000 mehr Menschen arbeitslos als im Jahr zuvor. Seit März haben in Bremen knapp 8000 Betriebe mit insgesamt gut 164.000 Beschäftigten im kleinsten Bundesland Kurzarbeit angemeldet.
Nachdem die Zahl der Anmeldungen im Oktober auf 68 Betriebe zurückgegangen sei, hätten im November im Zuge des zweiten Lockdown wieder 425 Betriebe mit mehr als 7000 Beschäftigten Kurzarbeit angemeldet. Während und kurz nach dem ersten Lockdown in den Monaten Mai und April wurde Kurzarbeit jeweils von etwa 5000 Betrieben mit mehr 70.000 Beschäftigten in Anspruch genommen.
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