
Im vergangenen Jahr hat der Flughafen Bremen ein deutliches Minus bei den Passagierzahlen verzeichnet. Um knapp zehn Prozent ging die Zahl im Vergleich zu 2018 zurück. Das teilte der Hans-Koschnick-Airport am Donnerstag mit. Insgesamt kam er im vergangenen Jahr auf 2,3 Millionen Fluggäste. Im Vergleich zum Vorjahr entspricht das einem Rückgang von knapp zehn Prozent.
2018 nutzten noch insgesamt 2,54 Millionen Fluggäste den Bremer Airport für ihre Reisen. Damals gehörte allerdings noch die Fluggesellschaft Germania zu einem der wichtigsten Akteure am Airport. Das änderte sich vergangenes Jahr allerdings schlagartig: Im Februar beantragte die Airline Insolvenz. „Nach dem kurzfristigen Ausscheiden der Germania Anfang 2019 aus dem Markt, kommt es für uns nicht überraschend, dass wir einen Passagierrückgang zu verzeichnen haben“, kommentiert Flughafen-Geschäftsführer Elmar Kleinert die Zahlen.
Schon im Sommer zeichnete sich die Entwicklung ab. Die Pleite der Fluggesellschaft Germania hat sichtbare Auswirkungen auf den Standort. In Bremen beförderte sie zuletzt jährlich etwa 400 000 Passagiere. „Auch wenn es uns kurzfristig gelungen ist, einige der Strecken mit neuen Airlines zu besetzen, ist es nicht möglich, einen solchen Verlust auf die Schnelle zu kompensieren, da der deutsche und auch der europäische Airline-Markt kaum mehr Alternativen hergibt“, sagt Kleinert. Neben Germania sorgte auch die Pleite des Reiseveranstalters Thomas Cook für sinkende Zahlen. Die Zahl der Starts und Landungen ging laut Airport um fünf Prozent zurück.
Der Passagierrückgang ist nicht die einzige Herausforderung, vor der der Flughafen steht. Im Sommer war bekannt geworden, dass es einen Investitionsstau von etwa 80 Millionen Euro gibt. Um die Aufgabe zu bewältigen, hat Bremen seinem Airport im Herbst ein Darlehen in Höhe von 12,6 Millionen Euro gewährt. Zudem werden die jährlichen Kosten für die Feuerwehr von 4,2 Millionen Euro übernommen.
Flughafen-Chef Kleinert schaut dennoch optimistisch auf die kommenden Monate. So haben bereits Fluggesellschaften neue Ziele und mehr Verbindungen angekündigt. Mit dem kommenden Sommerflugplan will etwa Eurowings die Frequenz nach Mallorca von vier auf fünf wöchentliche Flüge erhöhen, Ryanair erweitert das Angebot um drei wöchentliche Flüge nach Zadar und zwei wöchentliche Verbindungen nach Neapel. Insgesamt fliegt die Airline damit elf Ziele ab Bremen an. Sun Express wird zudem bis zu dreimal wöchentlich Antalya bedienen; mit Fly Egypt wird es ab Juli die Möglichkeit geben, nach Hurghada zu reisen. Wizz Air hebt ab April die Frequenz nach Wien von vier auf fünf wöchentliche Flüge an.
In Hannover hat der Flughafen seine Rekordzahl aus 2018 auch im vergangenen Jahr beinahe halten können. 2019 zählte der Airport 6,30 Millionen Fluggäste – im Jahr 2018 waren es mit 6,32 Millionen Reisenden so viele wie nie zuvor gewesen. Das entspricht einem Rückgang von 0,4 Prozent. Für 2020 rechnet der Flughafen in Langenhagen mit etwas weniger Passagieren als zuletzt – wenngleich weiterhin auf einem hohen Niveau. Das entspricht einer Prognose des Flughafenverbands ADV für alle deutschen Flughäfen. Dieser rechnet dieses Jahr mit 0,7 Prozent weniger Fluggästen sowie 2,9 Prozent weniger Starts und Landungen.
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