
Zeus, der Göttervater, Herrscher über den Olymp. Über ihm steht nur das Schicksal. Poseidon, ein launischer Gott. Der Legende nach brachte er gerne Schiffe zum Versinken. Helios, ein Titan, der Sonnengott. Und Hades, der Gott der Unterwelt und der Toten. Sie alle sind Götter der griechischen Mythologie – und die Namensgeber für die Golfbälle eines Bremer Unternehmens. „Für ein göttliches Spiel“, so lautet der Slogan der Firma Play Like A God, die das Ehepaar Alexander und Ricarda Russ vor drei Jahren gründete.
Mit dem Klischee vom spießigen Golfer wollten die beiden nichts zu tun haben, als sie vor sechs Jahren mit dem Golfspielen begonnen. Leider, so mussten sie feststellen, gab es keine Marke, die das hätte ausdrücken können. Es war alles sehr konservativ, fast schon spießig, sagt Alexander Russ. Nach und nach verfestigte sich der Gedanke, einfach eine eigene auf den Markt zu bringen. Die Idee für ihr Unternehmen mit der Marke Foreace war geboren.
Zuerst entwickelte das Ehepaar ihre Golfbälle mit den Götter-Namen. Götter, denn für das Ehepaar Russ ist Golf nun mal „ein göttliches Spiel“. Die griechische Mythologie mit ihrem Polytheismus bot sich da an. Vier Sorten Götter-Bälle gibt es mittlerweile. Sie alle richten sich jeweils an unterschiedliche Golfer-Typen: vom Profi bis zum Anfänger. Jede Sorte Golfball ist nach einem anderen griechischen Gott benannt.
Da gibt es beispielsweise Helios und Zeus. Sie gelten in der Mythologie als mächtigste Götter. Sie sind für jene Golfer gemacht, die ihren Schlag beherrschen. Für die, die hoch und vor allem schnell schlagen können – und den Ball trotzdem treffen. Helios und Zeus sollen dann besonders weit fliegen, gut lenkbar sein und präzise abbremsen können, „anstatt noch weiter zu hoppeln“. Und weil Helios der Sonnengott ist, ist der Ball grell orange anstatt klassisch weiß. Für den Golfer, der sich was traut.
Hades wurde wiederum für Anfänger gemacht. Laut Russ ist dieser Ball weicher – und vor allem günstiger. Weicher, damit das Schlaggefühl besser ist, günstiger, „weil man am Anfang so viele Bälle verschießt“, sagt Russ. „Das Hobby soll ja nicht noch teurer werden als es ohnehin schon ist“.
Eineinhalb Jahre dauerte die Entwicklung der Golfbälle inklusive Markenkern. Andere Anbieter gäben ihren Bällen häufig lieblose Bezeichnungen, sagt Russ. Kombinationen aus Buchstaben und Zahlen. Für Foreace kam das nicht in Frag Foreace will cool sein – „und trotzdem eine sehr gute Qualität bieten“.
Das zeigt auch das Foreace-Logo: ein Totenkopf, der prominent auf alle Produkte gedruckt ist. Beim genaueren Hinsehen erkennt man, dass die Augen des Totenkopfes eigentlich Golfschläger sind. Auch eigene Drucke auf den Golfbällen sind möglich, den Motiven seien keine Grenzen gesetzt. Vielleicht ein Foto der Schwiegermutter, schlägt Russ vor, die man schon immer mal mit dem Eisen durch den Garten jagen wollte? Oder eben das eigene Logo. Neben Privatpersonen zählen auch Golfclubs zu den Kunden von Play Like A God.
Nach und nach kamen weitere Produkte hinzu. Darunter Handschuhe, Handtücher, Baseball-Mützen. Alle mit Golfschläger-Totenkopf: die Foreace-Markenbotschaft.
Produziert wird in Taiwan. Die Entwicklung, die Kommunikation mit den Kunden und das Design steuert das Unternehmen aber von Bremen aus. „In Asien werden alle Weltmarken hergestellt“, sagt Russ. Dort sei man also mit dem Thema vertraut. Die Anlagen seien hervorragend und das nötige Know-How sei dort auch vorhanden.
Play Like A God verkauft die Produkte ausschließlich im Direktvertrieb über den eigenen Online-Shop. Die Kunden, sagt Russ, kommen bisher vor allem aus Deutschland, Österreich und der Schweiz. Zwei Abnehmer habe man außerdem in Italien. Immerhin. „Jetzt wollen wir aber auch den europäischen Markt angreifen.“ Bisher gab es den Webshop nur in deutscher Sprache. Bald sollen aber noch Spanisch, Französisch, Italienisch und Englisch dazu kommen. Eigentlich sollte es schon längst soweit sein.
„Je mehr wir machen und je erfolgreicher wir werden, desto mehr Aufwand bedeutet das natürlich“. Alexander Russ arbeitet derzeit auch noch als selbstständiger Online-Marketing-Berater. Außerdem wolle man ja auch selbst noch Golfen gehen. Mindestens einmal die Woche auf dem Grün zu stehen, hatten sich Ricarda und Alexander Russ vorgenommen. „Das klappt leider nicht immer“, sagt Russ.
Der Markenname Foreace hat übrigens eine Bedeutung. Fore, das ruft man, wenn jemand droht von einem just abgeschlagenen Golfball getroffen zu werden. Es ist eine Warnung. Ace, das Ass, beschreibt das Hole In One – wenn es also gelingt, das Loch mit nur einem Schlag zu treffen. Das Ziel eines jeden Golfers.Und zusammen? Vielleicht eine Warnung vor dem Hole in One? Ja, so könnte man es sehen, sagt Russ und lacht. Vor allem gehe es aber um die leichte Aggressivität, die im Namen mitschwinge. Ein bisschen rotzig sollte er klingen und so die spezielle Attitüde dieser Golfmarke ausdrücken. Gerade so viel Revolution, wie im Golfsport eben möglich ist.
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