
Die HKK in Bremen muss sich für das kommende Jahr auf einen neuen Mitgliederansturm einstellen. Denn die Krankenkasse lässt den Zusatzbeitrag für das kommende Jahr, den je zur Hälfte Arbeitgeber und Arbeitnehmer zahlen, unverändert bei 0,39 Prozent. So hat es der Verwaltungsrat der HKK am Donnerstagabend entschieden; die HKK bleibt damit die günstigste wählbare Krankenkasse in Deutschland. Die BKK Firmus, die ihren Verwaltungssitz in Bremen hat, belässt ihren Zusatzbeitrag bei 0,44 Prozent. Angesichts der deutlichen Erhöhungen bei anderen Kassen müssen sich beide auf einen Ansturm wechselwilliger Neumitglieder einstellen.
Eine ähnliche Situation gab es bereits vor fünf Jahren. HKK-Vorstand Michael Lempe sagte dem WESER-KURIER nun: „Dieses Mal sind wir besser darauf vorbereitet – sowohl digital als auch mit mehr Mitarbeitern als damals.“ Durch den stabilen Zusatzbeitrag will die HKK ihre Rücklagen abbauen, wie es Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) schon 2019 von Deutschlands Krankenkassen eingefordert hatte. Lempe geht davon aus, dass das bis Jahresende erreicht sein wird. Gleichzeitig geht er von weniger Einnahmen aus infolge von Kurzarbeit und Arbeitslosigkeit. Denn wenn die Mitglieder weniger Einkommen haben, bedeutet das für eine Krankenkasse auch automatisch weniger Einnahmen.
Der Schätzerkreis beim Bundesamt für Soziale Sicherung (BAS) hatte im Oktober empfohlen, den durchschnittlichen Zusatzbeitragssatz um 0,2 Punkte auf 1,3 Prozent zu erhöhen. Spahns Ministerium folgte dieser Empfehlung. Die Technikerkrankenkasse (TK) wird ihren Zusatzbeitrag um 0,5 Punkte auf 1,2 Prozent erhöhen. Die AOK Niedersachsen wird um 0,5 Punkte auf 1,3 Prozent erhöhen. Bereits Ende September hatte die AOK Bremen/Bremerhaven mitgeteilt, dass bei ihr der Zusatzbeitrag von derzeit 0,7 Prozent wieder steigen könnte. Die Entscheidung dazu stand am Freitag noch nicht fest.
HKK-Vorstand Lempe mochte für 2021 keine Prognosen abgeben, da die Erfahrung zeige, wie kurzfristig derzeit die Bundesregierung Entscheidungen fällt, die auch die Krankenkasse betreffen. Zu den teuersten Krankenkassen wird ab Januar die DAK-Gesundheit zählen mit einem Zusatzbeitrag von 1,5 Prozent. Der Gesetzgeber macht den Wechsel von einer Krankenkasse zur anderen in Zukunft einfacher: Wenn sich Kunden bei einer gesetzlichen Krankenversicherung neu anmelden, kümmert diese sich um die Kündigung bei der alten Krankenkasse.
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