
Meterhohe Wellen, Regen, schlechte Sicht und Wind, der mit Stärke elf und mehr von Steuerbord gegen das Schiff drückt – eine Situation, wie sie immer mal wieder vorkommen kann. Trotz aller Routine ist hohe Aufmerksamkeit und Besonnenheit von der Mannschaft gefordert – allen voran vom Kapitän. Diese Eigenschaften und vor allem auch diese Erfahrungen sind nicht nur auf See Voraussetzung, um für sichere Transporte zu sorgen. Auch an Land und im Hafen sollte man sie beherzigen. Denn auch hier muss man sein Handeln anpassen und je nach Situation abwägen, was zu tun ist. Andreas Mai hat das in seinen 24 Jahren als Hafenkapitän in vielen Situationen beherzigt. Am Montag war sein letzter Arbeitstag.
Dieses Abwägen gilt beispielsweise beim Einlaufen der Mega-Containerschiffe mit mehr als 400 Metern Länge und über 60 Metern Breite – auch wenn es nach Ansicht von Mai in puncto Sicherheit keine Einwände gegen noch größere Schiffe gibt. Aus nautischer Sicht spreche nichts gegen Mega-Frachter, hatte der Hafenkapitän im Gespräch mit dem WESER-KURIER gesagt, nachdem er das Einlaufen der „MSC Gülsün“ an Bord begleitet hatte. Für sie würden genauso die physikalischen Gesetze gelten, so der Kapitän: „Wenn etwa bei starkem Wind die Schlepper kein sicheres Einlaufen gewährleisten können, dann bleiben die Schiffe draußen – so einfach ist das.“ Diese Schwarz-Weiß-Entscheidung gelte grundsätzlich. Dass Schiffe mit einer größeren Angriffsfläche natürlich anfälliger gegen starke Winde seien, liege in der Natur der Sache.
Zum Abschied von Mai hatten am Wochenende in Bremerhaven die Schlepper ein Ballett hingelegt und Wasserfontänen in den Himmel gejagt. Auf der Kaje bildeten die Festmacher ein Spalier für den Hafenkapitän. „Das war eine riesige Überraschung, das hat mich ziemlich bewegt“, sagte der 63-jährige Mai am Montag im Gespräch mit dieser Zeitung, der den Schritt bewusst gewählt habe. Er will noch etwas anderes machen, aber auch mit maritimen Bezug: Ab April wird der ehemalige Hafenkapitän ehrenamtlich für Haus Seefahrt tätig sein.
„Herr Kapitän Mai hat als Hafenkapitän an zentraler Stelle 24 Jahre lang die Geschicke der Bremischen Häfen gelenkt", dankte Häfensenatorin Claudia Schilling (SPD) in ihrer Rede für seine langjährige Arbeit: "Das Gemeinsame, die Zusammenarbeit im Hafen, ein offener und ehrlicher Umgang miteinander, das sind Dinge, die ich immer wieder in Verbindung mit Herrn Kapitän Mai wahrgenommen habe."
Die offizielle Verabschiedungsfeier fand in virtueller Form statt. Dabei waren unter anderem Yoss Leclerc, Präsident der International Harbour Masters Association, Ingrid Romers, Geschäftsführerin des European Harbour Masters Committee, Janina Marahrens-Hashagen, Präses der Handelskammer Bremen und die Leitungen des Zolls sowie die Ältermänner der See- und Hafenlotsen.
Die Position des Hafenkapitäns wird kommissarisch Kapitän Uwe Kraft übernehmen, der bisherige Abteilungsleiter der Hafenbehörde Bremen. Das Ausschreibungsverfahren für die Nachbesetzung der Stelle läuft.
Ob Bahnhof, Marktplatz, Weserstadion oder Schlachte: Das Bremer Stadtbild hat sich im Laufe der Zeit erheblich verändert. Wir berichten über vergessene Bauten, alte Geschichten und historische Ereignisse.
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job4u ist die regionale Plattform, wenn es um Lehren und Lernen geht. Neben dem WESER-KURIER, der Handelskammer und der Handwerkskammer Bremen machen sich hiesige Firmen für junge Leute stark.
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