
Kartoffeln mit dunklen Flecken und Schorfpusteln sortierten Erzeuger in den vergangenen Jahren noch vor dem Verkauf aus – aus rein optischen Gründen. In diesem Jahr muss auf makelloses Gemüse allerdings verzichtet werden. Vor allem die Kartoffelernte fiel rund drei Tonnen geringer aus. Jetzt ist fast jede Kartoffel gut genug für den Verkauf.
Dass das Angebot nun geschrumpft ist, bedeutet für Verbraucher marktgemäß höhere Preise. Derzeit müsse der Kunde im Supermarkt für Kartoffeln in Kleinverpackungen rund 84 Cent pro Kilogramm zahlen, während der Kilo-Preis vor einem Jahr noch bei 55 Cent gelegen habe, sagt Christoph Hambloch, Analyst des Agrarmarkt-Informationsdienstes (AMI) in Bonn. Ein Preisanstieg von mehr als 50 Prozent.
Die Bremerin Eva Fehrensen betreibt die Kartoffel & Co.-Buden, die unter anderem auf dem Bremer Weihnachtsmärkten stehen. Sie musste ihre Preise um rund fünf Prozent erhöhen, wie sie sagt. Insbesondere große Kartoffeln seien schwierig zu bekommen. Diese brauche sie aber für Back- und Grillkartoffeln. Am Ende musste sie aus Holland teurer zukaufen.
Schuld ist das Wetter: Im Frühjahr sorgte viel Regen dafür, dass Kartoffelpflanzen weniger Wurzeln ausbildeten. Der heiße Sommer führte dann zu einer Dürre, und die Kartoffeln stellten frühzeitig ihr Wachstum ein. Denn Kartoffeln bestehen zu fast 80 Prozent aus Wasser – das in diesem Sommer fehlte. Deshalb sind die Knollen nicht nur optisch nicht ganz einwandfrei, sondern in diesem Jahr auch deutlich kleiner. Das bewirkt beispielsweise, dass Pommes häufig kürzer und Chips kleiner ausfallen. Vermehrt werden für die Produktion andere Kartoffelsorten verwendet als sonst. Auch die Ernte im kommenden Frühjahr könnte noch von der Dürre dieses Jahres betroffen sein: Voraussichtlich wird nicht genügend Saatgut für die Frühkartoffeln zur Verfügung stehen, wie Hambloch sagt. Schließlich fiel auch bei den Saatkartoffeln die Ernte schlecht aus. Deshalb könnte es im Frühjahr zu weiteren Preissteigerungen kommen.
Trotzdem müssen in diesem Jahr keine Versorgungsengpässe befürchtet werden. Nach dem guten Erntejahr 2017 könnten viele Betriebe noch auf Überschüsse zurückgreifen, zur Not werde eben importiert und weniger exportiert, sagt Hambloch.
Auch in Fehrensens Kartoffelhäusern auf dem Weihnachtsmarkt wird das Angebot wohl nicht eingeschränkt sein. Zwischenzeitlich sei die Kartoffelpuffer-Herstellung zwar schwierig gewesen, weil es den kleinen Kartoffeln an Stärke fehlte, mittlerweile seien die Kartoffeln aber wieder stärkehaltiger, wie sie sagt. Und auch wenn die Kartoffeln dieses Jahr hier und da ein paar optische Makel haben, ist sich Fehrensen sicher: „Schlechter schmecken sie deshalb ja nicht“.
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Die bisher angefallenen Kosten sollte der Verursacher dieser "Panne", wenn es denn ...