
Bremen. Rund 52 Milliarden Euro an Dividenden schütten deutsche Unternehmen in den nächsten Monaten an ihre Aktionäre aus. So hat es die Deka Bank ermittelt. Die Summe setzt sich aus den insgesamt 160 Unternehmen zusammen, die in den drei wichtigsten deutschen Aktienindizes DAX, MDAX und SDAX enthalten sind. In Norddeutschland sind es 4,26 Milliarden Euro. Wenn es wie jetzt an der Börse nicht mehr kontinuierlich nach oben geht, rücken dividendenstarke Aktien verstärkt in den Anleger-Fokus. Die Kursrückgänge der vergangenen Monate haben die Dividendentitel noch interessanter gemacht. Allein die 30 Titel im Deutschen Aktienindex (DAX) haben im Schnitt eine Dividendenrendite von 3,3 Prozent. „Gemessen an der aktuellen Dividendenrendite erweisen sich gerade Titel aus der ersten Reihe als besonders attraktiv“, sagt Joachim Schallmayer, Leiter Kapitalmärkte bei der Deka Bank.
So hat die Allianz die Dividende von acht auf neun Euro erhöht. Gemessen am aktuellen Kurs ergibt sich eine Dividendenrendite von 4,6 Prozent. „Das Unternehmen zahlt seit 25 Jahren kontinuierlich Dividende und hat sie seit sechs Jahren stets erhöht“, sagt Christian W. Röhl, der die Internetplattform Dividendenadel betreibt. BASF kommt auf eine Dividendenrendite von 4,8 Prozent, aber der Titel ist konjunkturabhängiger als eine Versicherungsaktie. Einer der zuverlässigsten Dividendenzahler im DAX ist die Münchener Rück mit 4,5 Prozent Rendite. „Auch die Telekom hat sich wieder gefangen“, sagt Röhl. Die Dividendenrendite liegt bei 4,8 Prozent.
Auch außerhalb des DAX finden sich dividendenstarke Titel. Bei dem Mobilfunkanbieter Freenet liegt die Dividendenrendite bei neun Prozent. Das Unternehmen hat zwar seit zehn Jahren nie die Dividende gesenkt. „Dennoch ist das nur ein Wert für risikobereite Anleger“, sagt Röhl. Denn das Mobilfunkgeschäft stehe vor großen Umwälzungen. Bei Euroshop, dem Betreiber von Shoppingcentern, „ist die Dividende von geschätzt 1,50 Euro für das vergangene Geschäftsjahr durch langfristige Mietverträge gesichert“, sagt Röhl. Das Unternehmen habe seit sieben Jahren die Ausschüttungen kontinuierlich erhöht. Die Dividendenrendite liegt bei 5,7 Prozent.
Wer Dividenden kassieren will, benötigt ein Bankdepot, das meist Gebühren kostet. Anspruch auf die Dividende hat, wer das Papier am Tag der Hauptversammlung im Depot hat. Die Ausschüttung der Dividende erfolgt am dritten Werktag nach der Hauptversammlung. „Wichtig ist eine Mischung aus verschiedenen Branchen“, sagt Röhl. Die unterschiedliche Abhängigkeit von der Konjunktur kann Risiken ausgleichen. „Vier bis fünf verschiedene Werte sollten es am Anfang mindestens im Depot sein“, rät Röhl.
Manche Experten sehen die Dividende als neuen Zins. Doch Aktien können wegen der höheren Kursschwankungen kein Ersatz für festverzinsliche Anleihen sein. „Auch eine hohe Dividendenrendite ist noch kein Qualitätsmerkmal und darf nie das einzige Argument für den Kauf einer Aktie sein“, sagt Röhl. „Die Dividende ist nicht garantiert“, ergänzt Ulrich Stephan, Chefanlagestratege der Deutschen Bank. „Kürzungen oder das Ausbleiben einer Dividende sind möglich – mit entsprechenden Auswirkungen auf die Kursentwicklung.“ Anleger sollten immer auf den Kursverlauf der letzten Jahre schauen. Die Modekette Bijou Brigitte hat zwar eine Dividendenrendite von rund sieben Prozent, aber in den vergangenen fünf Jahren ihren Kurs fast halbiert. Auch das muss man wissen: Nach der Hauptversammlung gibt es einen Dividendenabschlag aufs Papier, weil die Aktie ohne Anspruch auf Dividende weniger wert ist. Rein theoretisch ist der Abschlag so hoch wie die Dividende. Bis das beim Kurs wieder aufgeholt ist, hängt vom Unternehmen und der Marktentwicklung ab.
Man muss nicht Aktionär von Allianz oder BASF werden, um von Dividenden zu profitieren. Wem das mit Einzeltiteln zu kompliziert ist, kann über Investmentfonds vom Dividendenreigen profitieren. Zwei der bekanntesten und größten Fonds sind hier der DWS Top Dividende und der Allianz European Equity Dividend. „Auch spezielle kostengünstige Indexfonds, die ETFs, können bei der Umsetzung einer Dividendenstrategie im Depot helfen. Diese Fonds schütten die Dividendenerträge aus. So bündelt etwa der ETF MSCI Europe Quality Dividend rund 60 europäische Unternehmen, die neben einer hohen Dividendenrendite auch anhand von anderen Kennzahlen ausgewählt werden. Der ETF Stoxx Global Select Dividend 100 besteht aus 100 guten Dividendenzahlern aus Europa, Nordamerika und dem asiatisch-pazifischen Raum. Die Ausschüttungsrendite beträgt 3,75 Prozent. Ein solches ETF für den DAX ist der iShares DivDAX. Er pickt die 15 Titel mit der höchsten Dividendenrendite heraus. Die aktuelle Ausschüttungsrendite beträgt 2,60 Prozent.
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