
Das erhöhte Bildungsangebot im öffentlich-rechtlichen Fernsehen sowie auf den Websiten und Plattformen der Sender wird von Schülern, Eltern und Lehrern gut angenommen. Das teilte ARD-Sprecherin Svenja Siegert mit. Vor rund zwei Wochen hatten ARD und ZDF bekannt gegeben, ihr Lernangebot angesichts des andauernden Schul-Lockdowns erweitern zu wollen. Seit dem 11. Januar strahlen einige der ARD-Rundfunkanstalten, darunter WDR, MDR, ARD-alpha und Kika, deshalb mehr Schulsendungen aus. Vor allem online wurden die Bildungsangebote aufgestockt.
In der ARD-Mediathek wird unter dem Punkt „Zu Hause lernen | Homeschooling“ eine eigene Themenseite angeboten, auf der sich in zurzeit 24 Rubriken Videos für verschiedene Klassen und Fächer finden. Auch der NDR bietet auf einer Themenseite einen Überblick für das Homeschooling an. Rainer Ballnus, Leiter des Zentrums für Medien am Landesinstitut für Medien Bremen, zeigt sich mit dem Angebot der Öffentlich-Rechtlichen zufrieden: „Es ist wirklich gut, was die Sender sowohl im Fernsehen als auch online anbieten.“
Besonders im Internet würden zahlreiche Videos und Filme abgegriffen werden. „Es gibt in Bremen ein System, auf das die Schulen und Lehrer zugreifen können. Dort können sie gezielt nach Material suchen und es dann bei Itslearning den Schülerinnen und Schülern zur Verfügung stellen“, erklärt Ballnus. Die Klickzahlen der letzten Tage würden darauf schließen lassen, dass das Angebot gut genutzt werde.
Svenja Siegert, Sprecherin der ARD, bestätigt die bundesweit gestiegene Nachfrage: „Die Homeschooling-Angebote kommen bei den Schülerinnen und Schülern gut an – und die Reichweiten sind wie schon im ersten Lockdown über alle Angebote hinweg sprunghaft gestiegen.“ Auf planet-schule.de seien die Zugriffszahlen fünf Mal höher als vor einem Jahr, die Videos auf der Website sowie in der ARD-Mediathek und auf Youtube seien in der letzten Woche über 660.000 Mal abgerufen worden.
Auch der Bayrische Rundfunk meldet laut Siegert etwa fünf Mal mehr Zugriffe auf die Lernvideos von „Schule daheim“ in der ARD-Mediathek. Die Videos des Youtube-Kanals „alpha lernen“ seien über 250.000 Mal abgerufen worden. Der WDR erhalte besonders für die neue Live-Sendung „Der etwas André Unterricht“ zahlreiche positive Rückmeldungen, teilte Svenja Siegert mit. Das ZDF hat mit dem Virtuellen Klassenzimmer, hinter dem sich „Terra X plus Schule“ verbirgt, sowie dem Content-Netzwerk „funk“ erfolgreiche Bildungsangebote.
Andreas Breiter, Professor für Angewandte Informatik an und Digitalisierungsbeauftragter der Universität Bremen, lobt den bereits großen Umfang der Bildungsangebote der Öffentlich-Rechtlichen: „Sie bilden einen wichtigen Teil der Medienangebote, die Abrufzahlen über verschiedene Plattformen sind sehr hoch.“
Rainer Ballnus merkt an, dass es das klassische Schulfernsehen von früher heute eben in anderer Form gäbe. „Früher wurde ein Fernseher in den Unterrichtsraum gerollt, weil es zum Beispiel ab 9 Uhr etwas relevantes zum Unterricht gab. Heute findet vieles digital statt, da gibt es ganz andere Möglichkeiten.“ Dass die Sender teilweise auf ältere Videos und Filme zurückgreifen, hält Ballnus nicht für ein Problem. „Nur weil etwas schon ein paar Jahre alt ist, heißt es ja nicht automatisch, dass es nicht mehr gut ist.“
Während der Kika sein Programm als Mix aus Bildungs-, Wissens- Beratungs- und Unterhaltungsangebot versteht, wurden die meisten Produktionen von ARD-alpha (Bayrischer Rundfunk) auf die bayrischen Lehrpläne abgestimmt. Auch das Programm von „planet-schule“ sei auf die aktuellen Lehrpläne ausgerichtet und entstehe in enger Zusammenarbeit mit den Bildungsministerien von Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz und dem Saarland.
Die Rundfunkanstalten der ARD bemühen sich indes weiter, das Bildungsprogramm zu erweitern, sagt Svenja Siegert. Der MDR habe kurzfristig ein neues Live-Stream-Angebot für Schüler ab 12 Jahren auf den Weg gebracht, Planet Schule biete eine wöchentliche „digitale Sprechstunde“ an. Der Hessische Rundfunk will am 30. Januar einen Podcast für Grundschulkinder herausbringen.
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