
Neuartige Bauweisen, aus denen Produkte ressourcensparender hergestellt werden können – geht es in diesem Bereich um neue Entwicklungen, dann spielt dabei in der Regel der 3D-Druck eine große Rolle. Genau mit diesem Thema hat sich am Dienstag der Bremer Senat befasst und eine 900 000 Euro hohe Förderung beschlossen. Empfänger ist das im Technologiepark ansässige Leibniz-Institut für Werkstofforientierte Technologien, das Zukunftstechnologien der Metallverarbeitung in den Fachdisziplinen Werkstoff-, Verfahrens- und Fertigungstechnik entwickelt. Mit dem Geld soll das Institut, das selbst 100 000 Euro investiert, federführend eine Versuchsanlage zur Durchführung von Testverfahren im 3D-Druck entwickeln.
Untergebracht werden soll die Anlage dort, wo es künftig in erster Linie nur um neue Materialien geht: im Forschungs- und Entwicklungszentrum Ecomat (Center for Eco-efficient Materials & Technologies) in der Airport-Stadt. Ab kommenden Frühjahr soll die Arbeit im Ecomat beginnen: Etwa 500 Experten aus Wissenschaft und Wirtschaft aus verschiedenen Bereichen und Disziplinen sind dann gemeinsam unter einem Dach untergebracht, um an neuen Entwicklungen zur Schlüsseltechnologie Leichtbau zu arbeiten und zu forschen.
Investor dieses Projekts ist die Wirtschaftsförderung Bremen. Die Investitionen über etwa 58 Millionen Euro sollen über die Vermietung refinanziert werden. Etwa 22 000 Quadratmeter stehen dann fürs Arbeiten zur Verfügung.
Und das Leibniz-Institut wird dort künftig nicht alleine experimentieren und forschen: Neben der Airbus-Gruppe als dem zentralen Hauptmieter und dem Faserinstitut Bremen gehören auch industrielle Partner wie Daimler, mittelständische Unternehmen wie Broetje-Automation sowie wissenschaftliche Einrichtungen wie das Fraunhofer-Institut für Fertigungstechnik und Angewandte Materialforschung und das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt zu den künftigen Nutzern.
Der 3D-Druck, der auch als additive Fertigung bezeichnet wird, vereint laut Senatsbeschluss zentrale Aspekte der Industrie 4.0 und dem Leichtbau, er ist somit eine Schlüsseltechnologie für die industrielle Produktion in Bremen. Der 3D-Druck werde einen zentralen Gegenstand der Forschung im Ecomat darstellen. Durch additive Fertigungsverfahren könnten neuartige Bauweisen ermöglicht werden.
Wirtschaftssenator Martin Günthner (SPD) sieht in der neuen 3D-Druck-Testanlage ein weiteres Alleinstellungsmerkmal für Bremen: „Eine solche Anlage ist im norddeutschen Raum bisher nicht verfügbar." Bremen stärke hierdurch nicht nur seine führende Position im 3D-Druck, sondern auch das Forschungs- und Technologiezentrum Ecomat als wichtigen Baustein in der norddeutschen Zusammenarbeit.
„Dass Bremen ein Hotspot der additiven Fertigung ist, konnte auch in der vergangenen Woche eindrucksvoll auf der Formnext in Frankfurt, eine der zentralen Fachmessen für den 3D-Druck, demonstriert werden“, sagt Günthner. Die additive Fertigung sei insbesondere für die Luft- und Raumfahrttechnik, die Medizintechnik und für die Automobilbranche – beides wichtige Wirtschaftszweige der Bremer Industrielandschaft – von hoher Relevanz.
Senator Günthner hatte bereits im Mai beim Ecomat-Richtfest auf die überregionale Bedeutung des Vorhabens hingewiesen: „Mit einem gemeinschaftlichen Positionspapier haben die norddeutschen Länder unter Bremer Federführung das Thema erfolgreich im Koalitionsvertrag des Bundes platziert", sagte er damals. Um dieses wichtige Innovationsfeld auch in den nächsten Jahren zu stärken, werde Bremen im Rahmen seiner Vorsitzfunktion Leichtbau zum Leitthema der Konferenz der Wirtschaftsminister aus Bund und Ländern im nächsten Jahr machen.
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