
Ein Stück Bremer Geschichte geht zu Ende. Foto Bischoff in der Altstadt ist verkauft. Der bisherige Inhaber Stefan Bischoff hat einen Nachfolger für das Geschäft gesucht. Schon an diesem Sonnabend übernimmt Foto Erhardt den Laden an der Domsheide. Die Beschäftigten von Foto Bischoff behalten ihren Arbeitsplatz auch beim neuen Eigentümer.
Das Team soll wachsen. Das ist Stefan Bischoff besonders wichtig: dass es eine Zukunft an selber Stelle gibt. "Wir wollten nicht schließen. Nun haben wir mit Erhardt einen Nachfolger gefunden, der ähnlich wie wir tickt. Das passt gut." Abgeben wollte Bischoff das Bremer Traditionsgeschäft mit mehr als 90 Jahren Geschichte aus persönlichen Gründen, aber auch, weil es als Einzelkämpfer in der Branche eben schon schwerer geworden sei.
Der Laden in der Balgebrückstraße soll ab diesem Sonntag umgebaut, modernisiert und Anfang November wiedereröffnet werden. Foto Bischoff sei stark, es gebe sehr viele Kunden, sagt Birthe Erhardt, Geschäftsführerin des Unternehmens mit Sitz in Westerkappeln bei Osnabrück. Am Geschäft mit Kameras, der Ausrüstung und Bilddiensten solle sich nichts ändern: "Das wollen wir weiter anbieten."
Die Kette – ebenfalls ein Traditionsunternehmen in vierter Generation – mit jetzt 14 Filialen im Großraum Norddeutschland blickt auf 115 Jahre Geschichte zurück. Geschäftsführerin Erhardt leitet den Betrieb mit ihrer Schwester und ihrem Cousin. Gedruckt werden die Fotos meist direkt vor Ort, sagt sie: "An fast allen Standorten haben wir kleine Labore. Das soll auch in Bremen der Fall sein."
Birthe Erhardt sieht die Entwicklungen für die Fotobranche durchaus positiv. "Das Foto steht bei den Menschen total im Mittelpunkt. Das ist eigentlich fantastisch." Das Smartphone bringe junge Menschen auf den Geschmack, eine Kamera zu kaufen und mehr zu fotografieren. Allerdings sieht sie ebenfalls, dass die Zahl der Fotoabzüge aufgrund der neuen Möglichkeiten rasant zurückgegangen ist. "Das ist leider der Fluch der Digitalisierung." Nun seien die Absatzzahlen wieder etwas konstanter. Trotzdem gelte es, mehr für das analoge Foto zu werben, das der sicherste Speicher sei. "Und Fotos sind doch das Schönste!"
Mancher Kunde hat bereits im Schaufenster des Geschäfts vom Abschied und Neuanfang gelesen. "Den Namen gibt es nicht mehr, das kann man nicht wegreden", sagt Bischoff. Doch gefühlt gehe die Tradition weiter.
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