
Dublin. Vor dem aktuellen Treffen mit Vertretern der Dienstleistungsgewerkschaft Verdi am Dienstagnachmittag hat Ryanair-Chef Michael O'Leary etwas versöhnlichere Töne angestimmt. Die Irish Times zitierte den Chef von Europas größter Billigairline: „Ich bin hoffnungsvoll und optimistisch, dass wir wirkliche Fortschritte mit den Gewerkschaften machen, so dass es in diesem Jahr nicht zu weiteren Beeinträchtigungen des Geschäfts kommt.“ Dabei verwies er auf die Verhandlungserfolge mit den Ryanair-Mitarbeitern in Irland und Italien: „Ich hoffe, dass wir die gleichen Fortschritte in anderen Ländern in den kommenden Monaten machen werden.“
Wie aus dem Umfeld der Verhandlungsvertreter von Verdi zu hören war, sind sie am Dienstag zwar nach Dublin geflogen, haben dabei zuvor aber nicht mit einem Durchbruch bei den Verhandlungen gerechnet. Zu schwer wirkt dabei auch die Entscheidung von Ryanair nach, die Basis am Bremer Airport zum 5. November zu schließen sowie die Maschinen an den Flughäfen in Weeze am Niederrhein sowie im holländischen Eindhoven zu reduzieren.
Außerdem hatte Ryanair vergangene Woche den Verhandlungstermin mit der Flugbegleitergewerkschaft Ufo, der für kommenden Dienstag geplant war, überraschend abgesagt. Ryanair nannte als Grund die Aussagen der Gewerkschaft in einer Pressemitteilung. Darin hatte Ufo auch vor Sicherheitsrisiken gewarnt aufgrund der Arbeitsbedingungen. Ufo-Verhandlungsführer Nicoley Baublies sagte daraufhin, Ryanair „spielt auf Zeit und versucht sich dem Verhandlungsprozess mit einer fadenscheinigen Begründung zu entziehen“. Sollte Ryanair die Absage nicht zurücknehmen, „müssen wir davon ausgehen, dass unsere Verhandlungen gescheitert sind“. Die Pilotengewerkschaft Vereinigung Cockpit (VC) fordert auf seiner Startseite im Internet „Ryanair must change!“ – „Ryanair muss sich ändern!“, zu lesen in den typischen Ryanair-Farben Blau-Gelb. VC will wie auch die anderen Gewerkschaften die Schließung der Bremer Basis sowie die Reduzierung der Maschinen an den anderen Standorten nicht hinnehmen.
In Italien hatte Ryanair den Piloten Ende August Zugeständnisse gemacht. Der ausgehandelte Vertrag sichert die Piloten besser ab und verspricht mehr Geld. Acht Monate hatten die Verhandlungen gedauert. Mit dem Kabinenpersonal hatte sich der Billigflieger am 25. September auf einen Tarifvertrag geeinigt. Ebenso gab es im August einen Tarifvertrag für die irischen Piloten. Einige Ryanair-Mitarbeiter am Bremer Standort hatten dem WESER-KURIER bereits vor den Verhandlungen am Dienstag mitgeteilt, dass sie zu weiteren Streiks bereit seien, sollte sich Ryanair nicht bewegen – und am besten die Schließung der Basis zurücknehmen. Verdi will sich am Mittwoch zu dem Treffen äußern.
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Wie bei den Waldbränden in der Lüneburger Heide 1975.