
In die Bremer Innenstadt muss Christian Jacobs Hoffnung setzen. Schließlich entwickelt der Investor aus der Kaffeedynastie hier gleich ein ganz neues Quartier. Am Mittwoch sprach der Unternehmer auf Einladung des Handelsverband Nordwest. An diesem Abend lud der wieder zum Martinsgansessen nach Oldenburg ein – ein gutes Stück entfernt von der berühmten Fußgängerzone ins Hotel Wöbken. Gleich in seiner Begrüßung wies der Hauptgeschäftsführer des Handelsverbands Jan König auf das Projekt im Herzen der Stadt hin und fragte angesichts der Probleme des stationären Einzelhandels aufgrund des Onlinehandels überspitzt: „Warum machen Sie das? Warum gehen Sie das Risiko ein?“
In seinem Vortrag beschäftigte sich Jacobs unter der Überschrift „Städte und Einzelhandel in Zeiten des digitalen Wandels – der Blick eines bremischen Unternehmers auf seine Heimatstadt“ vor allem mit Bremen als ein Exempel für viele Städte und auch Dörfer. Dabei ging es in seinen Ausführungen vielmehr um die Bedeutung der Städte für eine Gesellschaft. „Wir reden immer über Digitalisierung. Der Mensch ist aber nach wie vor daran interessiert, zu kommunizieren und zusammenzukommen“, sagte Christian Jacobs. Der Einzelhandel müsse seinen Beitrag dazu leisten, damit es in den Städten dafür die Voraussetzungen gebe.
Wichtig sei für Bremens City die Anbindung an die Weser. „Bremen ist einzigartig mit der Lage direkt am Fluss, doch weiß dies nicht zu nutzen.“ Sein Projekt, das Balge-Quartier, will das ändern: Es soll eine Verbindung von der Einkaufsmeile Obernstraße an die „Waterkant“ geschaffen werden, zusammen mit dem Kontorhaus, dem Essighaus und der Stadtwaage. Jacobs konnte dabei eine Neuigkeit verkünden: Der Schokoladenhersteller Läderach aus der Schweiz wird einer der Mieter im Balge-Quartier sein. Zuvor habe es 100 Anfragen gegeben an bekannte Händler aus den Hauptgeschäftsstraßen der Städte, doch keine Zusage kam. „Die stehen alle unter Schockstarre wegen der Digitalisierung und müssen sich erst selbst finden“, erklärte Jacobs im Anschluss an den Vortrag.
Der Präsident des Handelsverbands Klaus Ney, der in Stade ein Schuhhaus besitzt, wies in seinem Beitrag auf die jetzt weniger eindeutigen Regeln für Sonntagsöffnungen in Niedersachsen hin: „In Bremen ist die Sonntagsöffnung kompliziert, aber sie funktioniert.“
Ob Bahnhof, Marktplatz, Weserstadion oder Schlachte: Das Bremer Stadtbild hat sich im Laufe der Zeit erheblich verändert. Wir berichten über vergessene Bauten, alte Geschichten und historische Ereignisse.
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