
Guter Rat kann billig sein – und auch von unerfahrenen Menschen gegeben werden. Das ist der Ansatz von Active, einer studentischen Unternehmensberatung aus Bremen. 2005 wurde sie von sieben Studierenden der Universität Bremen gegründet und ist seitdem deutlich gewachsen. Mehr als 70 Studierende engagieren sich mittlerweile bei Active, sagt Danielle Cikryt. Die 22-Jährige ist Vorstandsvorsitzende der Unternehmensberatung.
Dass Studenten in Unternehmen gehen und dort den Consulting-Alltag üben, ist nicht neu. „Wir sind nicht die Einzigen, die das machen“, sagt Cikryt. Die Idee stamme aus Frankreich, in Deutschland gebe es studentische Unternehmensberatungen seit 25 Jahren.
Bei Active studieren viele Mitarbeiter Betriebswirtschaftslehre. Input gibt es aber auch aus Fächern wie Informatik oder Psychologie. Cikryt spricht in diesem Zusammenhang immer wieder von „interdisziplinär“ – ein Begriff, den sie stets hervorhebt. Wichtig sei es jedoch, den Einsatz zu kontrollieren. „Wir achten darauf, die Projekte sinnvoll zu besetzen“, sagt sie.
Laut Cikryt weckt diese Vielfalt bei Kunden immer wieder Neugier und Interesse an Active. Das gilt für Unternehmen, die offen für neue Ansätze sind. Hierzu gehört unter anderem der Geschenk-, Scherz- und Dekorationsimporteur Out of the blue aus Lilienthal. Die Firma hatte Active damit beauftragt, Informationen von Mitarbeitern zu sammeln. Es sollten deren Visionen, Missionen und Leitbilder abgefragt werden. Die Ergebnisse sollen dabei helfen, die Ausrichtung des Unternehmens zu optimieren.
Für das Projekt hat das Team der studentischen Unternehmensberatung Leitfäden erstellt und mehr als zehn Interviews geführt. Die Gespräche haben die Active-Mitarbeiter dann ausgewertet. Mit der Arbeit und dem Ergebnis war Out of the blue zufrieden. „Bereits zum zweiten Mal hat die Zusammenarbeit mit Active unserer Firma vielversprechende und wegweisende Ergebnisse geliefert“, sagt Jürgen Meinel, Assistenz der Geschäftsführung der Lilienthaler Firma.
Für Cikryt kommt dieses Fazit nicht überraschend. „Wir kommunizieren klar, was wir machen können“, sagt sie. Die studentische Unternehmensberatung sei innovativer, kreativer und günstiger als herkömmliche Unternehmensberatungen. „Das hat uns sehr positives Feedback eingebracht.“ Insgesamt übernimmt Active pro Jahr bis zu 15 Aufträge. Mit Firmen wie der Sparkasse Bremen, EWE oder Faun gehören auch größere Unternehmen zum Kundenkreis.
Den jungen Unternehmensberatern geht es aber auch darum, das theoretische Wissen aus der Universität oder der Hochschule praktisch zu nutzen. „Wir sind immer nah am Geschehen, immer nah am Stoff und der Aktualität“, sagt Lea Ziegler, die seit einem Jahr das Marketing bei Active verantwortet. Sie versucht, diese Aufgabe mit Leben zu füllen. Dieses Engagement sei auch ein Einstellungskriterium. „Außerdem ist Voraussetzung, immatrikuliert zu sein. Unsere Mitglieder müssen aber auch zu unseren Kernwerten passen. Sie sollten Motivation mitbringen und gewillt sein, an sich zu arbeiten“, sagt Cikryt.
Um den neuen Studierenden den Einstieg zu erleichtern, bietet das Unternehmen Schulungen und Workshops an. Ziegler sagt, dass es ihr sehr geholfen habe. Für Cikryt ist es eine Strategie, um die „Herausforderung Fluktuation“ zu bewältigen. Letztlich hänge es aber auch am Einzelnen, mit welcher Intensität er sich einbringe. Die Möglichkeiten, aktiv mitzumischen, sind gegeben. „Es kriegt hier keiner die Tür vor den Kopf geschlagen“, sagt Ziegler.
In der Regel beträgt die wöchentliche Arbeitszeit nicht mehr als 20 Stunden. Eine Ausnahme sei der Vorstand. „Für mich ist es ein Fulltime-Job“, sagt Cikryt, die an der Bremer Universität Sprachwissenschaften studiert. Bei der Bezahlung gelte es, zu unterscheiden. Interne Arbeiten wie etwa die Pflege des Onlineauftritts oder die Projektakquise geschehen ehrenamtlich, Leistungen für externe Kunden dagegen werden finanziell vergütet. Eine Nebensache, meint Ziegler. „Unser Gehalt ist die Persönlichkeitsentwicklung.“
Die Qualitätssicherung findet vor allem auch über den Einsatz von Kuratoren statt – meist sind das Professoren. Sie übernehmen das Controlling der von Active betreuten Projekte. Verbesserung soll auch durch einen Förderkreis gelingen: Mehrere Firmen wie etwa MLP unterstützen das Mitglied im Bundesverband Deutscher Studentischer Unternehmensberatungen ideell sowie materiell.
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