
Tolle Organisation, einmaliger Kongress, gut für das Image: Als Bremen vergangenen Oktober mit dem International Astronautical Congress (IAC) zum Zentrum der weltweiten Raumfahrtbranche wurde, gab es Lob von allen Seiten. Nun zeigt sich: Auch finanziell dürfte sich der IAC gelohnt haben.
Aus einem vorläufigen Abschlussbericht zum Astronautenkongress, der am Mittwoch auf der Tagesordnung der Wirtschaftsdeputation stand, geht hervor, dass die Organisatoren mindestens mit einer schwarzen Null rechnen. Um das Ergebnis endgültig zu bestimmen, fehlten zwei größere Posten, die noch abgerechnet werden müssten. Denkbar ist also auch, dass am Ende sogar noch ein kleiner Gewinn herauskommt.
Laut Bericht hatte der IAC ein Projektvolumen von sechs Millionen Euro. Einnahmen haben die Veranstalter durch die Vermarktung der Ausstellungsflächen, Beiträge der Teilnehmer und Sponsoring generiert. Das Land Bremen hat den IAC mit insgesamt 557.000 Euro unterstützt. 157 000 Euro flossen 2014 und 2015 in die Bewerbung um den Kongress. Mit dem Rest wurde der IAC direkt gefördert. Sollten die IAC-Organisatoren einen Gewinn einfahren, könnte davon sogar ein Teil der Förderung zurückgezahlt werden.
Der IAC hat aber auch an anderer Stelle für Einnahmen gesorgt. So geht der Abschlussbericht von etwa 30.000 Übernachtungen in Bremen im Zuge des Kongresses aus und dass jeder Übernachtungsgast im Schnitt pro Tag 186 Euro ausgegeben hat. Bei den Hotels, den Restaurants und dem Einzelhandel hat das zu Einnahmen von etwa 5,6 Millionen Euro geführt.
Bei öffentlichen Unternehmen wie der Bremer Tourismuszentrale, der Messe Bremen und der Betriebsgesellschaft des Fallturms ist zudem eine Wertschöpfung von mehr als 1,5 Millionen Euro entstanden. Hinzu kommen Firmen aus der Region, die von Ausstellern mit der Organisation des Messestands beauftragt wurden. Hier wurden laut Bericht auch noch mal mehrere Millionen Euro an Wertschöpfung generiert. Genau lasse sich das jedoch nicht beziffern.
Auch auf der nicht finanziellen Seite zieht der Bericht ein positives Fazit. „Mit dem IAC ist es ebenfalls gelungen, Bremen auch als vitalen Wissenschaftsstandort zu präsentieren“, heißt es. Bremer Forscherinnen und Forscher haben etwa 40 Fachvorträge auf dem IAC gehalten; Alumni wie der SpaceX-Manager Hans Königsmann haben von ihren Erfahrungen an der Universität Bremen erzählt. Zudem wurden die noch jungen englischsprachigen Masterstudiengänge „Space Engineering“ und „Space Sciences and Technologies“ vorgestellt. Dadurch sei die Universität als Institution wahrgenommen worden, die wichtige internationale Fachkräfte ausbilde.
Bremen hat laut Auswertung aber nicht nur bei den Fachbesuchern einen guten Eindruck gemacht. So hätten auch mehr als 2000 nationale Pressebeiträge die Bekanntheit der Hansestadt als Raumfahrtstandort gesteigert. Allein auf Twitter wurden mehr als 82 Millionen Accounts erreicht. An diese positive Wirkung will Bremen nun anknüpfen.
„Für den IAC 2019 in Washington D.C. ist eine Teilnahme und Präsentation Bremens fest eingeplant“, heißt es in der Auswertung. Dort wolle man die entstandenen Netzwerke pflegen, ausbauen und den Raumfahrtstandort Bremen weiter bewerben. Auch in den Folgejahren soll Bremen auf den IACs in Dubai und Paris vertreten sein. Auf etlichen weiteren Fachveranstaltungen will die Hansestadt in diesem Jahr ebenfalls für sich werben. Im November dieses Jahres kommt dann erneut ein Weltraumkongress in die Hansestadt. Auch wenn die Space Tech Expo wesentlich kleiner als der IAC ist, soll sie dabei helfen, Bremens Ruf als Raumfahrtstandort zu festigen.
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