
Die Deutschen haben sich im vergangenen Jahr das Trinken nicht nehmen lassen. Das geht aus der Jahresbilanz von Rotkäppchen-Mumm hervor, die die Firma am Dienstag präsentiert hat. Zwar habe das Unternehmen durch die Schließung der Gastronomie 2020 schätzungsweise 40 bis 50 Millionen Euro Umsatz eingebüßt. Dieses Geschäft konnte die Firma aber durch den Verkauf von Sekt, Wein und Spirituosen sowohl im Lebensmittelhandel auffangen als auch im Internet. Dabei ging ein Lob ans Bremer Tochterunternehmen Eggers & Franke. Es seien deren Weinkompetenz und deren Versandmarke Ludwig von Kapff gewesen, die ordentlich zum Umsatz beitragen konnten. Geschäftsführer Christof Queisser stellte dabei fest: "Jede zehnte Flasche Wein wurde im vergangenen Jahr bei uns online verkauft." Dabei ging es oft um hochwertigere Weine aus dem Premiumbereich.
Man habe dabei Kunden älteren Semesters gewinnen können, die zum ersten Mal online Wein bestellten und sich da vorher vielleicht nicht so ganz herangetraut hätten. „Das wird Bestand haben“, freute sich Queisser. Bei Ludwig von Kapff werde man die Kombination von Präsenz- und Onlineverkauf weiter ausbauen. Unter der Traditionsfirma hatte das Unternehmen im vergangenen Jahr am Mumm-Standort in Eltville ein Weingeschäft eröffnet.
Der Geschäftsführer von Rotkäppchen-Mumm lobte die Flexibilität aller Mitarbeiter, erwähnte zusätzlich aber diejenigen von Reidemeister & Ulrichs, die im Gastronomievertrieb tätig sind und wenig zu arbeiten hatten: "Im ersten Lockdown machten die 50 Vertriebsmitarbeiter Fortbildungen, danach schauten sie, wo sie helfen können – so beispielsweise den Vertriebskollegen für den Lebensmittelhandel."
2020 erzielte Rotkäppchen-Mumm einen Gesamtumsatz von 1,2 Milliarden Euro. Das sind 100 Millionen Euro mehr als 2019. Angaben zum Gewinn machen die Rotkäppchen-Mumm-Sektkellereien traditionell nicht. Der Marktanteil des Unternehmens im deutschen Sektmarkt mit den Marken Rotkäppchen, Mumm, Jules Mumm und Geldermann lag 2020 nach eigenen Angaben bei 50 Prozent. Das Unternehmen habe seine Position als Marktführer in Deutschland gehalten. Insgesamt rund 330 Millionen Flaschen Sekt, Wein und Spirituosen wurden 2020 von Rotkäppchen-Mumm verkauft, wie das Unternehmen mitteilte. Das waren 20 Millionen Flaschen mehr als 2019 mit 310 Millionen Flaschen.
„Trotz aller widriger Umstände war es ein gutes Jahr“, resümierte Queisser. „Die Menschen haben im letzten Jahr mehr Zeit in der heimischen Küche verbracht.“ Auch das werde künftig Bestand haben. Für 2021 erwartet das Unternehmen ein „ausgeglichenes Sektgeschäft“. Und: „Wir sind fest überzeugt davon, dass Leute nach Corona wieder das Ritual des gemeinsamen Anstoßens haben wollen.“ Beim Wein erwartet der Geschäftsführer aber wieder eine Rückwärtsbewegung zurück zur Gastronomie. Bei den Spirituosen sieht Queisser Platz für die meisten Überraschungen: „Wir sind gespannt, wie gefeiert wird, wenn die Menschen wieder in die Bars gehen können.“ Hier setzt Rotkäppchen-Mumm auf Edel-Spirituosen, wie beispielsweise einen Schnaps, der 25 Jahre im Eichenfass gelagert hat.
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