
Seit der weltweiten Finanzkrise ist die deutsche Handelsflotte geschrumpft: 2010 waren es 3700 Schiffe, 2015 gab es 3015 und im vergangenen Jahr gab es, Stand Oktober, laut dem Verband Deutscher Reeder (VDR) noch 2073 Schiffe. Um trotzdem eine hohe Anzahl an deutschen Seeleuten auf den verbliebenden Schiffen zu haben, wurden 2016 verschiedene Förderinstrumente von der Bundesregierung aufgelegt, die in diesem Jahr auslaufen. Dazu gehören der vollständige Lohnsteuereinbehalt, die Zuschüsse zur Senkung der Lohnnebenkosten und die Anpassung der Schiffsbesetzungsverordnung an den europäischen Standard.
Die Förderungen hätten sich positiv ausgewirkt, so der VDR, der die Beratungsgesellschaft PwC Deutschland beauftragt hatte, diese Maßnahmen zu evaluieren: Die Anzahl der inländischen oder am Standort ansässigen Seeleute konnte demnach annähernd stabil gehalten werden, die besetzten Ausbildungsplätze pro Schiff sogar gesteigert werden. Dies zeige, dass das Know-how um den Betrieb von Schiffen in Deutschland gesichert werden konnte, trotz schwieriger Lage und einer schrumpfenden Flotte.
„Es ist sehr erfreulich zu sehen, dass die Förderung geholfen hat, Ausbildung und Beschäftigung trotz stark geschrumpfter Handelsflotte weitestgehend zu stabilisieren„, sagt VDR-Präsident Alfred Hartmann. “Das stellt auch klar: Die an die Beschäftigung hochqualifizierten Personals geknüpften Maßnahmen sind keine ,Reederförderung' einzelner Unternehmen, sondern sie dienen der Sicherung maritimen Know-hows sowie der Beschäftigung und Ausbildung am Standort insgesamt.“ Ohne die Maßnahmen, so Hartmann weiter, wäre die Anzahl der Schiffe unter deutscher Flagge sowie einheimischer Seeleute weiter erheblich gesunken, mit substanziellen Folgen für das maritime Cluster. 78 Prozent der befragten Reedereien hatten in der Studie angeben, dass sie ohne die Maßnahmen nicht ausgebildet hätten.
Deshalb ist aus Sicht des VDR eine baldige Verlängerung der Fördermaßnahmen erforderlich. Die Chancen dafür stehen gar nicht schlecht: Parallel zur PwC-Studie hatte die Unternehmensberatung Ernst & Young im Auftrag des Bundes die Maßnahmen evaluiert und sei, so der VDR, auf dieselben Ergebnissee gekommen. "Das Bundesministerium für Verkehr stellte entsprechend im Dezember eine Verlängerung der Maßnahmen durch die Bundesregierung um sechs Jahre in Aussicht", so der VDR. "Vor diesem Hintergrund erwarten wir eine baldige Umsetzung der Verlängerung", sagt Hartmann. „Dies ist für Planungssicherheit in den Unternehmen wichtig." Ganz entscheidend werde in den kommenden Monaten die Ausgangsposition sein, von der man ins Rennen der Post-Corona-Zeit gehe. Die aktuelle Wettbewerbssituation des Schifffahrtsstandorts Deutschland im Vergleich mit anderen EU-Staaten soll auch Thema auf der nächsten Nationalen Maritimen Konferenz im Mai sein.
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Die bisher angefallenen Kosten sollte der Verursacher dieser "Panne", wenn es denn ...