Am 22.05.2011 wählt das kleinste Bundesland: Und das sind die fünf Spitzen-Kandidaten für die Bremer Bürgerschaftswahl am 22. Mai 2011: Die Bildkombo zeigt Bürgermeister Jens Böhrnsen (SPD, v.l.), Finanzsenatorin Karoline Linnert (Grüne), Rita Mohr-Lüllmann (CDU), Kristina Vogt (Linke) und Oliver Möllenstädt (FDP).
Fotostrecke Bremer Bürgerschaftswahl 2011 - Die Spitzenkandidaten
Am 22.05.2011 wählt das kleinste Bundesland: Und das sind die fünf Spitzen-Kandidaten für die Bremer Bürgerschaftswahl am 22. Mai 2011: Die Bildkombo zeigt Bürgermeister Jens Böhrnsen (SPD, v.l.), Finanzsenatorin Karoline Linnert (Grüne), Rita Mohr-Lüllmann (CDU), Kristina Vogt (Linke) und Oliver Möllenstädt (FDP).
Am 22.05.2011 wählt das kleinste Bundesland: Und das sind die fünf Spitzen-Kandidaten für die Bremer Bürgerschaftswahl am 22. Mai 2011: Die Bildkombo zeigt Bürgermeister Jens Böhrnsen (SPD, v.l.), Finanzsenatorin Karoline Linnert (Grüne), Rita Mohr-Lüllmann (CDU), Kristina Vogt (Linke) und Oliver Möllenstädt (FDP).

Der rot-grüne Senat unter Bürgermeister Jens Böhrnsen stellt sich in Bremen der Wiederwahl. Angesichts der jüngsten Umfrageergebnisse hätte Bremens SPD-Bürgermeister allen Grund, in Jubel ausbrechen. Der Sieg ist den Genossen bei der Bürgerschaftswahl am Sonntag in ihrer traditionellen Hochburg an der Weser kaum noch zu nehmen.

Karoline Linnert kann dem Wahlsonntag gelassen entgegensehen. Die 52-jährige Spitzenkandidatin der Bremer Grünen, seit fast vier Jahren Finanzsenatorin in einer rot-grünen Koalition und Stellvertreterin von Bürgermeister Jens Böhrnsen (SPD), ist drauf und dran, mit ihrer Partei eine neue Bestmarke aufzustellen: Auf einen beachtlichen Stimmenanteil von 24 Prozent brachten es die Grünen in den jüngsten Meinungsumfragen.

Rita Mohr-Lüllmann versucht, im Wahlkampf so viel Optimismus wie möglich zu verbreiten. Natürlich sei es ihr Ziel, Bremer Bürgermeisterin zu werden, sagt die 54-jährige CDU-Spitzenkandidatin unverdrossen, die in Deutschlands kleinstem Bundesland gegen eine seit 66 Jahren ununterbrochen regierende SPD antreten muss. Dass die Erfolgschancen minimal sind, weiß die approbierte Apothekerin auch. Umfragen sehen die CDU bei nur rund 20 Prozent - und damit deutlich hinter den Grünen.

Kristina Vogt, Spitzenkandidatin der Linken, ist auf Wahlplakaten nicht zu sehen. Zumindest im Bremer Westen ist Vogt dennoch vielen bekannt. Dort, im benachteiligteren Teil Bremens, wohnt die alleinerziehende Mutter. Die 45-jährige Rechtsanwaltsfachangestellte ist zwar schon seit ihrer Jugend politisch aktiv, Parteiarbeit macht sie aber erst seit 2008. Schon 2010 wurde sie in den Landesvorstand gewählt. An die Regierung will die Linke nicht. Vogts Ziel ist es, ihre Fraktion im Landtag künftig zusammen mit Klaus-Rainer Rupp zu führen und eine starke Opposition zu bilden.

Wieder ins Parlament will auch die FDP mit ihrem Spitzenkandidaten Oliver Möllenstädt. Die FDP verlor während der Legislaturperiode ihren Fraktionsstatus, weil ein Abgeordneter aus der FDP austrat. Nun muss sie laut Umfragen darum bangen, wieder in die Bürgerschaft zu ziehen. Doch der 33-jährige Möllenstädt will die Hoffnung nicht aufgeben. Die FDP ist traditionell eine Partei, deren Wähler sich erst in den letzten Tagen entscheiden, sagt der promovierte Wirtschaftsingenieur, der auch Mitglied des FDP-Bundesvorstandes ist.

Und so sah das Ergebnis vor vier Jahren aus: Mit großem Abstand siegte die SPD damals vor der CDU. Das komplizierte Wahlsystem - jeder Bürger hat fünf Stimmen - und die aufwändige Auszählung lässt stabile Hochrechnungen erst am späteren Sonntagabend zu.