„In Finnland, Kanada und Neuseeland haben wir hervorragende Regierungschefinnen und -chefs, die zuvor auch keine Ministerinnen waren“, sagt Bremens Grünen-Vorsitzende Alexandra Werwath mit Blick auf die Kanzlerkandidatur von Parteifreundin Annalena Baerbock. „Sie steht für einen neuen Stil, für Aufbruch und Themenwechsel in der Politik. Da ist es nicht entscheidend, ob sie schon einmal irgendwo mitregiert hat, sondern was sie anders machen möchte.“
Auf dem Grünen-Parteitag Mitte Juni rechnet Werwath „mit einer großen Mehrheit für unser Spitzen-Duo Annalena Baerbock und Robert Habeck“. Ausführliche Debatten werde es vor allem über das Wahlprogramm geben. Von Baerbock erwartet Werwath, dass sie drei Hauptthemen besonders offensiv angeht. Zunächst die Klimakrise: „Wir brauchen einen Green Deal mit der Wirtschaft; es ist unsere letzte Chance, das 1,5-Grad-Ziel bei der Erderwärmung noch zu erreichen.“ Nötig sei auch eine Reform des Gesundheitswesens, dessen Schwächen während der Corona-Pandemie deutlich geworden sind: „Weg von der Profitorientierung hin zu einer Bedarfsorientierung.“ Zudem kämpften die Grünen für „ein neues Sicherheitsversprechen des Sozialstaats, das betrifft etwa eine Kindergrundsicherung“.
Wer am Ende auf Unionsseite gegen Baerbock antrete, ist laut Werwath „nicht relevant“: „ Annalena Baerbock ist so stark, dass wir uns ganz auf unser Programm konzentrieren können.“ Für die Grünen täte sich jetzt „eine historische Chance“ auf.