Der Bremer Verein Signal of Solidarity (SOS) hat mit seiner ersten Aktion des Jahres 2017 flüchtende Menschen in Frankreich unterstützt. Die Gruppe fuhr Anfang Februar für eine Woche im Konvoi, beladen mit gespendeter Kleidung, in die nordfranzösische Hafenstadt Calais.
„Der ‚Dschungel‘ ist zwar im Oktober letzten Jahres geräumt worden, die Menschen kehren aber aus den Ankunftszentren zurück“, begründet die Vorsitzende des Vereins Zora Stuppi den Einsatz. Die Freiwilligen von SOS haben damit die vor Ort arbeitende Organisation Care4Calais unterstützt, die dort ein eigenes Lagerhaus betreibt und flüchtende Menschen in Frankreich unterstützt.
„Die Lage in Calais ist nach den Angaben von Care4Calais schlimmer denn je“, sagt Zora Stuppi. Täglich kämen im Durchschnitt etwa zehn Menschen in der Hafenstadt an, darunter auch unbegleitete Minderjährige, die nach einem Stopp der versprochenen Familienzusammenführung durch Großbritannien wieder selbst versuchen wollten, auf die Insel zu gelangen. In den Ankunftszentren sei die Lage für viele nicht hinnehmbar gewesen. In der Folge hätten viele Menschen diese verlassen.
„Weil die Polizei einen neuen Dschungel verhindern möchte, finden sich die Menschen in kleinen, inoffiziellen Camps in und um Calais ein – die wollen wir unterstützen“, sagt Stuppi.
Die Gruppe, die zuletzt Anfang Dezember in Calais gewesen war, will nach eigenen Angaben auch künftig helfen, das Lagerhaus zu organisieren, Spenden zu sortieren und diese an die Menschen zu verteilen. Und sie will auch an anderer Stelle unterstützen, wo Hilfe gebraucht wird. „Die Freiwilligen in Paris und Calais arbeiten auch eng zusammen. An beiden Orten ist die Lage nicht hinnehmbar“, sagt die Vereinsvorsitzende Stuppi.
Signal of Solidarity e.V. unterstützt sowohl Projekte im Raum Bremen als auch außerhalb Deutschlands.
Über neue Aktionen und die Situation vor Ort informiert der Verein auf seiner Facebook-Seite: https://www.facebook.com/SignalofSolidarity/. Auch werden nach Angaben der Initiatoren Freiwillige gesucht, die sich durch persönlichen Einsatz und mit Sach- oder Geldspenden engagieren wollen.