Seit 2009 ist die Kräuterdroge Spice in Deutschland verboten. Die Bremer FDP-Fraktion hat aber einerseits Hinweise aus der Bremer Jugendarbeit, andererseits eine Untersuchung der Stadt Frankfurt zum Anlass genommen, sich nach der Fallzahl in Bremen zu erkundigen. Die "Spice-Renaissance" gebe auch für Bremen Anlass zur Sorge, heißt es in der Anfrage, zumal viele die entsprechenden Produkte unwissend konsumierten. In der Antwort der Innenbehörde, die jetzt veröffentlicht worden ist, ist von 210 Verfahren in Zusammenhang mit der Droge in den Jahren 2016 bis 2021 die Rede. Der Aufstellung ist zu entnehmen, dass 59 Verfahren noch laufen. Dabei sei der jüngste Tatverdächtige 15 Jahre alt gewesen, der älteste 64.
Das Innenressort warnt in der Antwort vor dem Konsum: "Synthetisch hergestellte Suchtstoffe sind ... aufgrund eigener Wirkmechanismen als äußerst gefährlich einzustufen. Die Gefährlichkeit dieser Droge ergibt sich aus der Unkenntnis des unbekannten Wirkstoffes und dessen Konzentrationsstärke." Es bestehe ein hohes Risiko einer Überdosierung beziehungsweise starker Nebenwirkungen. Die Folge- und Langzeitschäden durch den Konsum von synthetischen Cannabinoiden seien noch nicht erforscht. Welchen Anteil Spice an den Ermittlungen der Polizeiabteilungen hat, vermag das Innenressort nicht zu sagen. Es gebe keine Zuordnung einzelnen Drogenarten in der Dokumentation des Ermittlungsaufwands.