Wie vom Bremer Senat gewünscht, steigen die beiden stadteigenen Unternehmen Brebau und die Brepark als Eigentümerin des Parkhauses Mitte jetzt in Verkaufsgespräche über das Parkhaus ein. Beide Beteiligte haben eine entsprechende Absichtserklärung unterzeichnet. Diese Einigung sollte eigentlich schon zum Jahresende vorliegen, doch die Gespräche dazu haben offenbar länger als geplant gedauert.
Geplant ist der Abriss des Parkhauses, um an dieser Stelle ab mutmaßlich 2026 – bislang war von 2025 die Rede – einen Neubau mit unterschiedlichen Nutzungen zu errichten. Das reicht von Wohnen über Geschäftsflächen bis zu einem öffentlichen Teil für Kultur und Tourismus. Für die Wohnungsbaugesellschaft Brebau wäre so ein Vorhaben Neuland. Sie baute bislang Wohnungen, Kindergärten und zuletzt auch eine Schule, aber ein Projekt dieser Größenordnung und Bedeutung hatte das Unternehmen noch nicht im Programm.
Die Brebau hat angekündigt, in den kommenden Monaten parallel zu den Kaufverhandlungen direkt mit der Vorbereitung eines städtebaulich-architektonischen Wettbewerbsverfahrens zu starten. Im Herbst könnte der eigentliche Wettbewerb für den späteren Neubau beginnen, der an diesem exponierten Ort besonderen architektonischen Ansprüchen genügen muss. Die Finanzierung des Wettbewerbs ist aus dem Förderprogramm "Zukunftsfähige Innenstädte und Zentren" des Bundesbauministeriums sichergestellt.
Bürgermeister Andreas Bovenschulte (SPD) sprach von einem "guten Tag für die Bremer Innenstadt", an dem man einem Neubau einen entscheidenden Schritt näher gekommen sei. Bausenatorin Maike Schaefer (Grüne) bezeichnet die Einigung als Weichenstellung zur Belebung der Innenstadt, Wirtschaftssenatorin Kristina Vogt (Linke) sieht in schwierigen Zeiten die öffentliche Hand in der Pflicht, die Innenstadt zeitnah weiter zu entwickeln.
Zuvor wollte der Bremer Unternehmer Kurt Zech für mehrere Hundert Millionen Euro die Fläche rund um das Parkhaus Mitte vollkommen neu entwickeln und hatte bereits den Kauf des Parkhauses ausgehandelt. Hinzugekommen wären das Karstadtgebäude und vor allem die ehemalige Kaufhof-Immobilie. Doch die Pläne sind letztlich gescheitert, weil Zech sich mit der Frankfurter Investmentgesellschaft DIC nicht über den Preis für das Kaufhofgebäude einigen konnte.