Spielplätze, Schaukeln, Sportangebote und Sitzgelegenheiten könnten ab Mitte des Jahres an der Martinistraße zu finden sein. Statt den bisher vier Fahrstreifen für Autos oder den bislang angedachten zwei Spuren ist laut den neusten Konzepten eine Einbahnstraße denkbar. Provisorisch, als Test. Das sind Ideen, die aus einem digitalen Beteiligungsprozess hervorgegangenen sind und am Freitag in einer Videokonferenz vorgestellt wurden.
Die Martinistraße mit viel Durchgangsverkehr wird bereits lange als Hindernis für die Innenstadtentwicklung betrachtet. Die 800 Meter lange Verbindung zwischen Brill und Tiefer soll zurückgebaut, die Aufenthaltsqualität gesteigert werden. Wie das aussehen könnte, stellte Nils Weiland (Referatsleiter Strategische Verkehrsplanung) vor. Die Einbahnstraße soll dann in Richtung Brill geführt – der Autoverkehr und die Trennwirkung dadurch halbiert werden. Zudem wir überlegt, an Aktionswochenenden die Straße komplett zu sperren.
„Wir können diese temporäre Phase nutzen, um mutig etwas auszuprobieren“, sagt Verkehrsstaatsrat Ronny Meyer (Grüne). Wie die Lösung dann mittelfristig aussehe, müsse man genauer betrachten. Von einer Einbahnstraße hält Olaf Orb von der Handelskammer Bremen nicht viel. Seiner Meinung nach müsste der Verkehr in beide Richtungen fließen.
David Koopmann, Vorstand der Bremer Tageszeitungen AG, regte an, einen Fokus auf die Straßenquerungen und die nicht optimale Situation an der Ecke Böttcherstraße zu richten. Wesentlich mehr Grün und einen Wasserlauf zur Weser wünscht sich Ortsamtsleiterin Hellena Harttung. Felix Graßhoff vom Verein Kulturbeutel gab zu Bedenken, dass die Lautstärke des Verkehrs eine Entwicklung an der Straße behindern könnte. „Also warum nicht mal Schritttempo ausprobieren?“, fragte Graßhoff.
Im Rahmen des Aktionsprogramms Innenstadt wird daran gearbeitet, dass die Innenstadt zu einem attraktiven Stadtraum wird. Als eine Schlüsselmaßnahme gilt dabei die Umgestaltung der Martinistraße. Ziel soll es sein, dass die Verkehrsschneise ein temporär erlebbarer, umgestalteter Stadtraum für Mai bis Dezember wird. Unter der Regie der Agentur Sternkultur lief der digitale Beteiligungsprozess mit dem Titel „Erlebnisraum Martinistraße“ vom 4. bis 7. Februar. Dabei haben sich laut Susanne von Essen 800 Personen auf einer Internetseite eingeloggt und 50 Eingaben gemacht.
Weitere Informationen
Mehr Informationen unter: www.erlebnisraum-martinistrasse.de