Die 31. Breminale ist vorüber. Am Sonntag, dem letzten Tag des Kulturfestivals am Osterdeich, haben Veranstalter, Polizei und Sanitätsdienst ein positives Fazit gezogen: „Wir hatten eine tolle Stimmung auf dem Gelände. Ich gehe mit einem sehr guten Gefühl raus“, sagt Jonte von Döllen. Er hat in diesem Jahr zum ersten Mal die künstlerische Leitung der Breminale übernommen.
Für die neuen Veranstalter sei die Breminale ein großer Testlauf gewesen. Am 1. Januar hatten sie die Agentur Concept Bureau gegründet, mit der sie das Kulturfestival veranstalten. Das Team habe nur knapp vier Monate Zeit gehabt, um die Breminale auf die Beine zu stellen, sagt von Döllen. „Wir sind dazu ausgebildet, unter Zeitdruck zu arbeiten, aber bei so wenig Zeit können wir manche Dinge einfach nicht schaffen.“ Das Team sei dennoch hoch motiviert und wolle weitermachen: „Auf dem Gelände spüre ich, dass Bremen die Breminale will.“
Besonders die Kinderbreminale sei ein voller Erfolg gewesen, das Angebot will von Döllen weiter ausbauen. Auch mit der Nachtinale, also der Möglichkeit, in bestimmten Clubs weiterzufeiern, zeigt er sich zufrieden. „Wir machen ein Riesenfestival mitten in der Stadt. 99,9 Prozent aller Menschen sind damit total glücklich.“ Im September würden sich die drei Veranstalter mit der Behörde zusammensetzen. Er hoffe, dann Planungssicherheit für die nächste Runde zu haben. Denn noch ist die Förderung der Kulturbehörde nicht gesichert.
„Es lief gut, wir waren allerdings etwas aufgeregt“, sagt auch Esther Siwinski. Mit Boris Barloschky hat sie sich die technische Leitung geteilt, ebenfalls zum ersten Mal. Die Stimmung auf dem Platz sei gut gewesen, und bis auf Sonnabend habe das Wetter mitgespielt. „Die letzten 30 Jahre Breminale haben uns mit auf den Weg gegeben, dass wir immer mit Unwetterwarnungen rechnen müssen.“ Auf keiner Bühne sei es problematisch geworden, das Sicherheitskonzept habe gut funktioniert, findet sie. Trotz der mehrfachen Unterbrechungen sei nur ein einziges Konzert ausgefallen, sagt von Döllen.
Die Polizei zeigt sich ebenfalls zufrieden mit dem Festivalverlauf und spricht von einer friedlichen Veranstaltung in entspannter Atmosphäre. „Das Hauptaugenmerk lag – wie bei solchen Großveranstaltungen üblich – auf der Verhinderung von Diebstahl, Körperverletzung und Sexualdelikten“, teilte sie mit. Die Polizei habe keine Sexualstraftaten registriert und insgesamt nur wenige Delikte aufgenommen. Die Einsatzkräfte hätten zehn Drogenvergehen festgestellt, häufiger kleinere Hilfeleistungen gegeben und sich etwa um Kinder gekümmert, die von ihren Eltern im Gedränge getrennt wurden. Aufgrund der Hitze habe die Polizei mehrfach Schwimmer angesprochen, die sich in der Weser abkühlen wollten – das Baden ist wegen der Strömung und den Schiffen verboten. Es seien uniformierte und zivile Beamte im Einsatz gewesen.
„Ich bin sprachlos, was die Organisatoren hier anstellen“, sagt Reinhold Klostermann, Einsatzleiter des Sanitätsdienstes. Für ihn ist es die vierte Breminale. Die Zusammenarbeit mit Organisatoren, Sicherheitsdienst, Feuerwehr und Polizei sei hervorragend verlaufen. „Wir ziehen alle an einem Strang“, sagt er. Trotz der positiven Organisation sei den Rettungskräften nicht langweilig gewesen. „Wir hatten viele Patienten zu versorgen, besonders am Freitag“, sagt er. Die Gäste hätten sich wegen vieler Kleinigkeiten an die Sanitäter gewandt: Blasenpflaster für wund gelaufene Füße, Insektenstiche und Schürfwunden. Dazu habe es Schlägereien gegeben. Hin und wieder hätten sich Gäste verletzt, weil sie auf Glasscherben getreten sind.
Der Andrang am Sanitätszelt sei etwas höher gewesen als in den vergangenen Jahren, was Klostermann auch auf das Wetter zurückführt: Die Mischung aus Alkohol und der ungewohnt sommerlichen Hitze sei einigen Gästen nicht gut bekommen und habe vielfach zu Kreislaufproblemen geführt. „Aber es war alles im Rahmen“, sagt er, „das ist die typische Mischung, die zu so einem Event gehört.“