Überraschung in der Bürgerschaft BSAG-Busflotte soll deutlich früher elektrisch fahren

Elektrobusse auf die Überholspur: Bremens Umweltsenator Joachim Lohse will die Umrüstung der BSAG-Busflotte von Diesel- auf Elektroantrieb deutlich beschleunigen.
13.03.2018, 19:45 Uhr
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BSAG-Busflotte soll deutlich früher elektrisch fahren
Von Jürgen Theiner

Umweltsenator Joachim Lohse strebt einen schnelleren Austausch der Dieselbus-Flotte der BSAG gegen elektrisch betriebene Fahrzeuge an. In der Fragestunde der Stadtbürgerschaft sagte der Grünen-Politiker am Dienstag: „Wenn alle Akteure ihre Hausaufgaben machen, dann könnte ab 2025 die BSAG auf E-Fahrzeuge umgestellt haben.“ Bisher war stets davon die Rede gewesen, bis Mitte des kommenden Jahrzehnts lediglich ein Viertel der rund 220 BSAG-Busse auf Elektroantrieb umzustellen. Und auch das klappe nur mit finanzieller Unterstützung aus Fördertöpfen des Bundes, hatte BSAG-Vorstand Hajo Müller noch im Januar in einem Interview mit dem ­WESER-KURIER gesagt.

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Lohse machte seine überraschende Ankündigung in der Antwort auf eine Anfrage der Bürger in Wut (BIW). Deren Abgeordneter Klaus Remkes hatte sich nach aktuellen Zahlen zu E-Ladestationen und zugelassenen Elektrofahrzeugen erkundigt. In diesem Zusammenhang kam Lohse auch auf die Elektromobilität bei der BSAG zu sprechen. Als einen der Akteure, die ihre Hausaufgaben machen müssten, benannte der Umweltsenator die Fahrzeugindustrie. Derzeit seien Elektrobusse noch doppelt so teuer wie konventionelle Dieselmodelle, sie schafften allerdings nur die halbe Fahrleistung. Daran müsse gearbeitet werden, insbesondere von deutschen Herstellern, die bisher kaum Elektrobusse in ihrer Produktpalette hätten.

Der Umweltsenator wies in diesem Zusammenhang auch darauf hin, dass Bremen das zweitgrößte Einzelprojekt des EU-Forschungsprogramms „Horizont 2020“ zu Elektrobussen leitet. Darin wird untersucht, wie technische Elektrobus-Konzepte weiterentwickelt und umgesetzt werden können. Die Umweltbehörde habe dem Thema Fahrzeugantriebe und Infrastruktur im Green-City-Masterplan ein eigenes Arbeitspaket gewidmet. „Hiermit wird eine Voraussetzung für den Zugang zu Förderprogrammen des Bundes erfüllt“, sagte Lohse.

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Die Zukunft der „Horner Eiche“ war ein weiteres Thema der Fragestunde in der Stadtbürgerschaft. Das frühere Hotel im Hollergrund (Horn-Lehe) war zeitweilig mit unbegleiteten jungen Flüchtlingen belegt. Seit der Insolvenz des Betreibers „Akademie Kannenberg“ steht die Immobilie leer. Für die SPD wollte deren Abgeordnete Stephanie Dehne wissen, ob das Haus kurzfristig als Studentenwohnheim hergerichtet werden könne. Alternativ komme es auch als Standort für die Leistungssportförderung in Betracht.

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Sozialstaatsrat Jan Fries winkte jedoch ab. Der Senat prüfe „vorrangig, ob die Einrichtung ,Horner Eiche‘ als Ersatzstandort für das Objekt Steinsetzerstraße zur vorläufigen Inobhutnahme unbegleiteter minderjähriger Ausländer dienen soll“. Deshalb gebe es bisher auch keine Machbarkeitsstudien für andere Verwendungen. Im Übrigen habe des Studentenwerk Bremen bereits signalisiert, dass mit der voraussichtlichen Inbetriebnahme des Neubaus an der Anne-Conway-Straße zum nächsten Wintersemester der Bedarf an Wohnheimplätzen vorläufig gedeckt sei. Dieses Gebäude war ursprünglich als Übergangswohnheim für Flüchtlinge konzipiert, es sollte im Januar in Betrieb genommen werden. Für diesen Zweck wird es jedoch nicht mehr benötigt, es soll nun Studenten beherbergen. Die von Stephanie Dehne angeregte Nutzung der „Horner Eiche“ als Sportinternat ist aus Sicht von Staatsrat Fries ebenfalls keine realistische Option. Für eine solche Verwendung sei das Gebäude schlicht zu groß.

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