Carsten Sieling wird zukünftig nicht mehr Bürgermeister in Bremen sein. (Mehr dazu lesen Sie in diesem Artikel.) Der 60-Jährige zog die Konsequenzen aus der Bürgerschaftswahl im Mai, in der die SPD erstmals nicht mehr stärkste Kraft im Land Bremen wurde, und tritt zurück. Mit 24,9 Prozent der Stimmen holte die SPD im Mai ihr schlechtestes Ergebnis seit Ende des Zweiten Weltkriegs. Mit 26,7 Prozent der Stimmen wurde die CDU um Spitzenkandidat Carsten Meyer-Heder erstmals stärkste Kraft. Wer die Nachfolge Sielings antritt, ist noch nicht bekannt. Sein Mandat als Abgeordneter der Bremischen Bürgerschaft will Sieling annehmen, um weiter zu gestalten.
Der gebürtige Nienburger war bereits seit 1993 Mitglied im Landesvorstand der Bremer SPD, 1995 zog er erstmals in die Bürgerschaft ein. Sein Mandat behielt der Diplom-Ökonom bis 2009, als er in den Bundestag wechselte. In dieser Fotostrecke zeigen wir Bilder seiner politischen Stationen.

Carsten Sieling wurde am 13. Januar 1959 in Nienburg an der Weser geboren. Nach dem Realschulabschluss machte er eine Ausbildung zum Industriekaufmann in Hannover. Die allgemeine Hochschulreife erwarb er auf dem zweiten Bildungsweg. Seit 1976 ist er Mitglied der SPD.
Im Jahr 1976 wurde Carsten Sieling Mitglied der SPD.

Ab 1993 war Sieling Mitglied im Landesvorstand der SPD, von 2004 bis 2006 führte er sie als Landesvorsitzender. Sieling gilt als Experte für Finanz- und Steuerpolitik. Auf Bundesebene setzte er sich für eine Öffnung der SPD gegenüber einer rot-rot-grünen Koalition auf Bundesebene ein.

Am 8. Juni 1995 zog er als Abgeordneter in die Bremische Bürgerschaft ein. Sieling studierte Wirtschaftswissenschaften an der Hamburger Hochschule für Wirtschaft und Politik, der Universität Bremen und der University of Maryland (USA) und machte seinen Abschluss als Diplom-Ökonom.

Von 1999 bis 2005 war Sieling bau- und verkehrspolitischer Sprecher der SPD-Fraktion der Bremischen Bürgerschaft.

Von 2003 bis 2010 wirkte er im Aufsichtsrat der Gewoba mit.

Von 2004 bis 2006 war er Landesvorsitzender der Bremer SPD.

Im Jahr 2005 war Sieling außerdem Fraktionsvorsitzender.

Am 14. Oktober 2009 übernahm Sieling ein Bundestagsmandat. Außerdem war er Mitglied im Finanzausschuss des Bundestags und im Gremium zum Finanzmarktstabilisierungsfonds, Mitglied im Unterausschuss Kommunales und stellvertretendes Mitglied im Haushaltsausschuss.

Carsten Sieling und seine Frau Alexia im Jahr 2010. Die beiden haben drei gemeinsame Kinder.

Im Jahr 2011 gründete Sieling die Sozialdemokratische Gemeinschaft für Kommunalpolitik in der Metropolregion Bremen / Oldenburg mit.

Er engagierte sich auch in der Parlamentarischen Linken der SPD-Bundestagsfraktion, deren Sprecher er seit März 2014 war.

Im Jahr 2014 wurde Sieling Arbeitnehmervertreter im Aufsichtsrat der ArcelorMittal Bremen.

Seit dem 15. Juli 2015 ist Carsten Sieling Bürgermeister der Freien Hansestadt Bremen. Außerdem ist er Präsident des Senats, Senator für Kultur und Senator für Angelegenheiten der Religionsgemeinschaften. Einen Tag später schied er aus dem Deutschen Bundestag aus, Nachfolgerin im Mandat wurde Sarah Ryglewski.

Bei der Bürgerschaftswahl 2019 trat Sieling erneut als Spitzenkandidat der Bremer SPD an. Sein Herausforderer: Carsten Meyer-Heder.

Nachdem die Ergebnisse der Bürgerschaftswahl am 26. Mai 2019 vorlagen, war schnell klar: Die Bremer SPD, die zuvor 73 Jahre lang bei den Wahlergebnissen in Bremen ungeschlagen geblieben war, hatte eine historische Niederlage erlitten.

Carsten Sieling verhandelte noch den Koalitionsvertrag mit Grünen und Linken. An diesem Montag soll der Vertrag veröffentlicht werden.