Frauenheimatabend in der Arbeitnehmerkammer: Lebensentwürfe, Lohnunterschied und Profimusik Chancen und Geld sind ungleich verteilt

Altstadt. Sie stoßen nicht ins selbe Horn, aber sie harmonieren: Die beiden Hornistinnen Renée Allen, eine gebürtige Kanadierin, die in Walle lebt, und Ann Ellsworth aus dem Staat New York haben den Frauenheimatabend in der Arbeitnehmerkammer musikalisch erstklassig eröffnet.
16.03.2015, 00:00 Uhr
Lesedauer: 2 Min
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Von Monika Felsing und PINA POHL

Sie stoßen nicht ins selbe Horn, aber sie harmonieren: Die beiden Hornistinnen Renée Allen, eine gebürtige Kanadierin, die in Walle lebt, und Ann Ellsworth aus dem Staat New York haben den Frauenheimatabend in der Arbeitnehmerkammer musikalisch erstklassig eröffnet.

Ann Ellsworth hat bereits mit Shakira auf einer Bühne gestanden und wird später noch davon berichten, wie sie es als Adoptivmutter von sechs Kindern schafft, den Alltag zwischen Familie und Karriere zu meistern. Dazu, sagt die US-Amerikanerin und greift sich an ihre Glitzermütze, nehme sie zu Hause den „Performer’s Hat“ ab und widme sich ganz der Familie. Einmal pro Woche jedoch setzt sie die Mütze wieder auf und fährt nach New York City, um zu musizieren.

Im Land Bremen sind nicht alle berufstätigen Frauen in der Lage, sich ihre Zeit so frei einzuteilen. Esther Schröder, Referentin für Gleichstellungs- und Geschlechterpolitik der Arbeitnehmerkammer, schildert die Situation. In der Hansestadt gibt es ein Gehaltsgefälle: Frauen verdienen durchschnittlich rund 27 Prozent weniger als Männer. Ob denn die soeben vom Bund beschlossene Frauenquote daran etwas ändern wird? Eher nicht, meint Schröder, denn die Quote gelte lediglich für börsennotierte Unternehmen ab 2000 Beschäftigten, und die gebe es im Land Bremen gar nicht. Das Signal sei allerdings nicht zu unterschätzen. Das wird sich auch am Equal Pay Day zeigen – dem Tag, bis zu dem Frauen zusätzlich arbeiten müssten, um ein durchschnittliches Männerjahreseinkommen zu erzielen. Ausgerichtet wird er von den Business and Professional Women (BPW) am Freitag, 20. März.

Und so sind die Gäste des Frauenheimatabends auch darauf eingestimmt. Zeitweise überwiegt der kulturelle Aspekt: Außer den Hornistinnen brillieren vor allem Julie Comparini aus dem Viertel, die an der Hochschule für Künste (HfK) Bremen Gesang/Alte Musik unterrichtet, und Pascal von Wroblewsky mit ausgezeichneten Stimmen und mitreißend guter Laune.

Moderator Peter Schenk verteilt Pointen und für jede richtige Antwort auf gelegentliche Zwischenfragen ein Überraschungsei, wahlweise klassisch oder in der Sonderedition für Mädchen. Was die Didaktikprofessorin Maria Anna Kreienbaum über solchen geschlechtsspezifischen Spielkram denkt, der Mädchen aufs Schönsein und Nettsein reduziert, hat sie schon in anderen Runden deutlich zum Ausdruck gebracht: „Ein Verbrechen an den Kindern!“

Equal Pay Day: Freitag, 20. März, ab 17 Uhr im blauen Saal des Clubs zu Bremen, Restaurant 1783, Eingang Hinter dem Schütting 6 und Marktplatz. Mit Dagmar Geffken, Andreas Kottisch, Matthias Stauch, Christiane Börger. Anmeldung: http://www.bpw-bremen.de. Einlass: 16.30 Uhr.

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