In einer Pressekonferenz am Dienstagmittag äußerten sich Bürgermeister Andreas Bovenschulte, Gesundheitssenatorin Claudia Bernhard, Finanzsenator Dietmar Strehl und Wirtschaftssenatorin Kristina Vogt zur aktuellen Lage in Bremen.
Zwar seien die bisherigen Maßnahmen, laut Bovenschulte, erfolgreich gewesen, allerdings hätten sie die Wirtschaft und die Gesellschaft in eine Krise gestürzt. „In der nächsten Phase muss der Gesundheitsschutz Priorität haben. Es findet kein Abwägen zwischen Wirtschaft und Gesundheit statt“, erklärt der Bürgermeister. Allerdings müsse nun überlegt werden, welche Lockerungen möglich sind, um das Gesundheitssystem weiterhin nicht zu überlasten. Wichtig seien die Rahmenbedingungen: Es müsse sich gefragt werden, wo und wie die Abstands- und Hygieneregelungen eingehalten werden können.
Trotz des verlangsamten Infektionsgeschehens und der Überlegungen zu Lockerungen, sei keine kurzfristige Lösung zu erwarten, stellt der Bürgermeister klar. „Wir müssen lernen mit der Pandemie so zu leben, dass wir sie im Griff haben.“ Ziel sei es, einzelne Schritte der Lockerung zu gehen und zu sehen, welche Auswirkungen sie haben. Abwarten müsse man auch die morgigen Beschlüsse der Kanzlerin und der Ministerpräsidenten.
Das Osterwochenende, das in den vergangenen Wochen häufig als Meilenstein gesehen wurde, hat nach aktuellem Stand nicht besonders zu Buche geschlagen. Allerdings könnten die Zahlen sich noch verändern, da man die Inkubationszeit abwarten müsse, erklärt Gesundheitssenatorin Claudia Bernhard. Bremen warte derzeit auf weitere Beatmungsgeräte, um die Intensivbettenkapazität prophylaktisch zu erhöhen. Engpässe gebe es momentan aber keine.
Um die Ämter zu entlasten, sollen laut Finanzsenator Dietmar Strehl, insgesamt 50 Studierende zunächst für sechs Monate eingestellt werden. Er plant dafür mit einem Budget von 550.000 Euro. Auch im Bereich der Soforthilfen mussten neue Mitarbeiter rekrutiert werden. Wie Wirtschaftssenatorin Kristina Vogt berichtete, wurden gerade für das Soforthilfepaket Land I „Wäschekörbe von händischen Anträgen“ eingereicht. Um diese möglichst zügig bearbeiten zu können, wurde nun Hans Peter Schneider, Geschäftsführer der M3B, als Sonderbeauftragter eingestellt.