Ohlenhof. Eine Pumpe füllt die Konstruktion aus Plastiktrinkflaschen und Flaschen von Flüssigwaschmittel oben mit Wasser. Währenddessen hält Daliah weitere Flaschenteile unten an die unvollständige Bahn, damit das Wasser im Auffangbehälter statt auf dem Fußboden landet.
Die Fünfjährige und ihre Gruppenmitglieder gehören zu den rund 80 Kindern im Kinderhaus Am Kammerberg der Hans-Wendt-Stiftung, die in Kooperation mit der Senatorin für Arbeit, Frauen, Gesundheit, Jugend und Soziales und dem Universum Bremen am Projekt "Wasserbahnen - Bauen und Konstruieren" teilnehmen. Die Ergebnisse dieses Projektes präsentieren sie im Kinderhaus Eltern und Verwandten.
Seit September beschäftigen sich die Drei- bis Sechsjährigen mit Wasser und den Wasserbahnen. Sie überlegten sich in vier altersgemischten Gruppen, wie eine Wasserbahn aussehen könnte, entwarfen Skizzen und setzten diese um. "Dabei ist es wichtig, dass die Erzieher nur begleiten und den Kindern nicht vorgeben, wie sie was bauen könnten", sagt die Kinderhausleiterin Uli Bahr-Gräber. Die Kinder sollen selbst lernen, ob etwas funktioniert und auch selbstständig nachbessern, wenn sie feststellen, dass dies nicht der Fall ist. Auf die Art lernen sie nicht nur dazu, sie können auch ihre Kreativität entwickeln und ihr freien Lauf lassen.
Bahnen für drinnen und draußen
Zustande gekommen sind dabei je zwei Wasserbahnen für drinnen und draußen, die auf dem Gelände des Kinderhauses aufgebaut sind. An einer der Indoor-Wasserbahnen legen Daliah und die restlichen Gruppenmitglieder noch letzte Hand an, denn die Wasserführung ist noch nicht vollständig. Damit sich niemand verletzt, bedienen die Erzieher und Gruppenbetreuer Ilona Kobek und Björn Lankenau die Heißkleberpistole. Die Wasserbahnen auf dem Außengelände des Kinderhauses sind bereits voll funktionstüchtig. Bei einer in einem Baum installierten Bahn dienen Kunststoffröhren, die die Kinder bunt bemalt haben als Leitung, die von einem Eimer, der Regenwasser auffängt, befüllt wird. Die zwei anderen Bahnen bestehen aus Holzpaletten. Viele Materialien hat das Universum zur Verfügung gestellt.
Auch wenn es zur Präsentation der Bahnen im Kinderhaus bitter kalt ist, lassen es sich die Kinder nicht nehmen, auch die Außenbahnen mit Wasser zu befüllen und ihre Arbeitsweise zu zeigen. Für eine kleine Aufwärmung zwischendurch gibt es Kakao und Kekse. Doch bevor sie praktisch ans Werk gehen konnten, sangen alle zusammen das Projektlied "Wasser ist zum Waschen da".
Das Kinderhaus Am Kammerberg hat seit seiner Gründung eine starke Ausrichtung auf Forschen und entdeckendes Lernen. Darum ist das Kooperationsprojekt zu den Wasserbahnen auch nicht das erste, das die Kinder mit dem Universum durchführen. Und auch in Zukunft werden die Jungen und Mädchen praktisch lernen und beispielsweise die Wasserbahnen weiterentwickeln.
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