Eine Demonstrantin greift zur Sprühdose und schreibt „Lürssen – der Krieg beginnt hier“ auf die Pflastersteine vor dem Spicarium. Dazu singt der Chor Verdikanten „Wir wollen Frieden für alle“. Mitglieder des Bremer Friedensforums waren gestern per Schiff nach Vegesack gekommen, um hier vor dem Verwaltungsgebäude der Lürssen-Werft gegen Rüstungsgeschäfte zu protestieren. Anlass war der Antikriegstag, mit dem an den Beginn des Zweiten Weltkriegs erinnert werden soll.
Knapp 100 Demonstranten bewegten sich mit Spruchbändern, Fahnen und Flugblättern über die Brücke in Richtung Lürssen-Verwaltung. Wieland von Hodenburg begründete in einer Ansprache, warum sich Friedensforum, Friedensgesellschaft und die Initiative „Nordbremer Bürger gegen den Krieg“ diesen Platz ausgesucht hatten: Die Werft sei zu einem der größten Kriegsschiff-Produzenten in Europa geworden und mache heute rund 50 Prozent ihres Umsatzes mit Militäraufträgen. Aktuell sei das Nordbremer Unternehmen im Verbund mit „Thyssen Krupp Marine Systems“ am Bau von vier Fregatten beteiligt, die 2014 ausgeliefert werden sollen.
In den Wortbeiträgen wandten sich die Demonstranten auch gegen militärische Interventionen in Syrien. Kein Kriegsverbrechen – auch der Einsatz von Giftgas nicht – könne Rechtfertigung für einen Waffengang sein.