782: Erste urkundliche Erwähnung Bremens. Diese Ansicht von "Brema" entstand gut 800 Jahre später. Gezeichnet hat sie Heinrich Rantzau.
1035: Kaiser Konrad II. verleiht Bremen das Recht, zwei Jahrmärkte zu veranstalten. Der Markt im Herbst ist bis heute der Freimarkt. Diese Postkarte stammt vermutlich aus den 1890er Jahren.
1358: Bremen wird erneut Mitglied der Handelsorganisation Hanse. Erneut, weil Bremen bereits zuvor von 1260 bis 1285 zur Hanse gehört hatte. Und dieses Hin und Her prägte auch die folgenden Jahrzehnte.
1427 wurde Bremen erneut aus der Hanse ausgeschlossen, von 1438 bis 1563 war Bremen wieder Mitglied. Bis 1576 war es jedoch ein weiteres Mal ausgeschlossen - diesmal wegen eines Religionsstreites zwischen orthodoxen Lutheranern und Reformierten. Die letzte Phase der Hanse-Mitgliedschaft dauerte dann bis 1669. Die Hanse spielte zu der Zeit schon keine große wirtschaftliche Rolle mehr.
1380: Eine original Bremer Kogge vermutlich aus der Zeit um 1380, die als Hanse-Handelsschiff diente, wurde 1962 bei Ausbaggerungsarbeiten in der Weser bei Rablinghausen gefunden. Nicht zuletzt aufgrund dieses Fundes wurde das Schifffahrtsmuseum in Bremerhaven gegründet, wo die restaurierte Kogge zu sehen ist.
1404: Die steinerne Roland-Figur auf dem Marktplatz wird aufgestellt. Sie ersetzt eine Figur aus Holz, die 1366 nach Unruhen auf Veranlassung von Erzbischof Albert II. verbrannt worden war. Der Roland symbolisiert die Freiheitsrechte Bremens. Warum Bremen so Glück mit seinem Roland hat, lest ihr hier .
1405: Der Bau des gotischen Rathauses beginnt. Fertiggestellt wurde das Gebäude 1410.
Die Weser-Renaissance-Fassade stammt aus dem 17. Jahrhundert.
1545: Das Haus Seefahrt wurde als Stiftung zur Unterstützung notleidender Schiffer und deren Frauen und Witwen gegründet. Das Bild zeigt den Prachtbau, den die Stiftung 1876 an der Waller Lützower Straße bezog und der bei einem Luftangriff 1944 komplett zerstört worden ist. Seit 1952 hat das Haus Seefahrt in Bremen-Grohn seinen Sitz.
1545 markiert auch den Beginn der Schaffermahlzeit-Tradition. Das Foto zeigt Teile eines bis 1940 verwendeten Services des Hauses Seefahrt. Das alte Service stammte aus der Steingutfabrik Witteborg in Bremen-Farge.
1603: In Bremen wird zum letzten Mal eine "Hexe" verbrannt. Das geschah in der heutigen Faulenstraße. Dort gab es eine alte Gerichtsstätte. In Bremen können Hexenprozesse seit 1503 nachgewiesen werden. Von 65 Angeklagten wurden 14 verbrannt, fünf geköpft, einer gehenkt. Vier starben in Haft, neun wurden anderweitig bestraft, hat der Bremer Historiker Herbert Schwarzwälder aufgelistet. Hier gibt es dazu mehr Informationen. Das Bild zeigt ein Flugblatt aus der Zeit um 1550.
1802: Die bereits im 17. Jahrhundert angelegten Bremer Befestigungsanlagen rund um die Stadt werden umgewandelt in eine Parklandschaft – es ist die Geburtsstunde der Wallanlagen.
1806: Bremen wird mit dem Ende des Heiligen Römischen Reichs Deutscher Nation Freie Hansestadt. Diese Karte von Christian A. Heineken stammt aus dem Jahr 1806. Bremens langen Weg zur Eigenständigkeit zeigt diese Fotostrecke.
1872: Die AG Weser wird gegründet.
Das Unternehmen entwickelt sich zum größten Schiffbaubetrieb in Bremen. Dieses Foto zeigt den Stapellauf der "Werratal" 1952, des ersten Schiffneubaus nach dem Zweiten Weltkrieg auf der Werft.
1888: Der Freihafen (der heutige Europahafen) geht nach dreijähriger Bauzeit in Betrieb. Es ist das erste künstlich angelegte Hafenbecken der Stadt. Zuvor war die Weser nach den Plänen des Oberbaudirektors Ludwig Franzius (der heutige Platz am Europahafen ist nach ihm benannt) im Bereich Oslebshausen begradigt worden. Durch die so erzielte höhere Fließgeschwindigkeit des Wassers wurden Versandungen sozusagen weggespült. Nun konnten wieder Schiffe mit fünf Metern Tiefgang Bremen ansteuern. Weitere Abschnitte der Weser wurden bis 1895 begradigt.
Dieser Orientierungsplan stammt aus dem Jahr 1890 und zeigt eine detaillierte Ansicht des Bremer Kernstadtgebietes.
1893: Die Vulkan Werft wird gegründet. Im Handelsregister wird sie als "Bremer Vulkan Schiffbau und Maschinenfabrik in Vegesack" eingetragen. Das Unternehmen entwickelt sich zu einer der größten Werften in Europa. Das Foto entstand 1926 und zeigt den Steuerbordmotor der "Ruhr", des ersten Motorschiffes, das auf der Werft gebaut wurde.
1896: Das "Städtische Museum für Natur-, Völker- und Handelskunde" am Bahnhofsplatz wird am 15. Januar eröffnet. Seit Anfang der 1950er Jahre heißt es Übersee Museum. 2016 besuchten 112.885 Menschen das Museum. Welche kuriosen Geschichten in dem Museum passiert sind, seht ihr hier.
1899: Am 4. Februar wird der Sportverein Werder von 1899 gegründet - der heutige SV Werder Bremen. Das Foto entstand 66 Jahre später und zeigt die Meisterelf von 1965 vor dem entscheidenden Spiel gegen Borussia Dortmund, das 3:0 gewonnen wurde.
1909: Der Bremer Verein für Luftschifffahrt wird gegründet - und damit der Grundstein für den Bremer Flughafen gelegt. Diese Luftaufnahme stammt aus dem Jahr 1927.
1920: Der Bremer Flughafen auf dem Neuenlander Feld wird offiziell eingeweiht. Der Verein für Luftfahrt war sieben Jahre zuvor vom Bremer Senat beauftragt worden, einen Flugstützpunkt zu errichten. Das Foto zeigt den Flughafen um 1930. Schon in der Anfangszeit gab es Beschwerden über Fluglärm.
1928: Das Ludwig Roselius Museum in der Böttcherstraße wird eröffnet. Der Kaufmann und Erfinder des entkoffeinierten Kaffees stellte dem Museum seine Kunstsammlung zur Verfügung.
Roselius baute die gesamte Böttcherstraße als Gesamtkunstwerk und Touristenattraktion auf, nachdem er Anfang der 1920er Jahre das Haus Nr. 6 in der Straße erworben und restauriert hatte. Der Name Böttcherstraße stammt von den dort bis ins 19. Jahrhundert hinein tätigen Böttchern – den Produzenten von Fässern. Das Foto zeigt die Böttcherstraße im Jahr 1926.
1934: Die nationalsozialistische Regierung löst die Bürgerschaft auf. Das Land Bremen wird dem Weser-Ems-Gau zugeordnet, verliert damit seine Unabhängigkeit. Nun wird in der Gau-Stadt Oldenburg auch über Bremen entschieden.
Bremen wird im Zweiten Weltkrieg bei mehr als 170 Luftangriffen weitgehend zerstört. In der Nacht vom 18. auf den 19. August 1944 kam es zu dem schwersten Angriff. Dieses Foto vom März 1946 zeigt den Bremer Westen.
1947: Das selbstständige Land Bremen inklusive Bremerhaven wird gebildet. Die "Proklamation No. 3" der US-Militärregierung vom 21. Januar 1947 war nach einer Einigung mit der britischen Militärregierung möglich geworden. An der zweiten Bürgerschaftswahl im Oktober 1947 (die erste Bremische Bürgerschaft war am 13. Oktober 1946 gewählt worden) nahmen dann erstmals auch die Bürger Bremerhavens teil. Das Foto zeigt den 1947 gebildeten Senat.
1949: Die Bundesrepublik Deutschland wird gegründet, Bremen eines der Bundesländer.
1961: Der Automobilhersteller Borgward geht pleite. Das Foto zeigt einen Goliath Hansa 1100 aus dem Jahr 1960, aufgenommen während eines Borgward-Treffens 2016.
1962: Auch Bremen bekommt im Februar die Sturmflut an der deutschen Nordseeküste zu spüren.
1964: Die Stadthalle (Foto von 1980) wird eröffnet. Bis 2004 firmierte das Gebäude auf der Bürgerweide offiziell unter diesem Titel. Seit 2005 sind Sponsoren namensgebend: bis 2009 hieß die Halle AWD-Dome, danach bis 2011 Bremen-Arena und seit Herbst 2011 ist es die ÖVB-Arena.
1971: Die Universität Bremen öffnet ihre Tore. Die Uni hatte zunächst aufgrund der Nähe vieler Hochschullehrer zur Theorie des historischen Materialismus von Karl Marx den Ruf, eine „rote Kaderschmiede“ zu sein. 2012 wurde die Uni im Rahmen des bundesweiten Exzellenz-Förderprogrammes zur „Exzellenz-Universität“ gekürt. Charakteristisch von Beginn an ist eine enge Verknüpfung von Forschung und Lehre.
Der Unisee entstand, weil beim Bau der Universitätsgebäude jede Menge Sand zur Befestigung des Marschbodens benötigt wurde.
Heute lehren, lernen, forschen und arbeiten rund 23.000 Menschen an der Uni.
1979: Am 6. Februar kommt es in der Bremer Roland Mühle zu einer Mehlstaubexplosion. 14 Menschen kommen dabei ums Leben, 17 werden zum Teil schwer verletzt. Die Trümmer fliegen bis weit in die Nordstraße hinein. Im Anbau des Gymnasiums am Waller Ring fiel die Leichtbaudecke herunter. Das Feuer galt erst am 12. März 1979 als gelöscht. Das Unglück verursachte einen Sachschaden von mehr als 100 Millionen DM. Die Rolandmühle wurde wieder vollständig aufgebaut.
1983: Der Bremer Roland bekommt einen neuen wetterfesten Kopf aus Elmkalkstein. Das Original ist seitdem im Focke Museum zu sehen.
1983: Die Geschichte der AG Weser endet gut 110 Jahre nach der Gründung des Unternehmens. Alle Proteste gegen die Schließung nutzten nichts.
1996: Die Werft Bremer Vulkan meldet Insolvenz an. Missmanagement und die asiatische Konkurrenz sorgten schließlich für so große Probleme, dass die Werft in die Insolvenz driftete. Das Foto entstand während der letzten Vulkan-Betriebsversammlung am 29. April 1996.
2004: Das Rathaus und der Roland werden zum Unesco-Weltkulturerbe ernannt.
Bremen kann auf eine lange Geschichte zurückblicken. Von der Gründung Bremens bis zum heutigen Tag ist die Historie voller Daten, die besondere Markierungen darstellen auf dem Weg der Stadt durch die Jahrhunderte.
Einige dieser denkwürdigen historischen Daten haben wir in dieser Bildergalerie zusammengestellt. Dabei geht es unter anderem um den Freimarkt und die Hanse, aber auch um Werder, Borgward und Hexenverbrennungen.
