Rettung am Sielwall löst Freude aus / Verbitterung über Verlust von zwei Schulhof-Eichen an der Brokstraße Der Kastanienbaum darf bleiben

Vor etwa 20 Jahren ist sie gepflanzt worden, jetzt drohte der Kastanie am Sielwall vor dem ehemaligen Getränkeladen KGB die Fällung. Grund: Das neue Wasserrohr wollte nicht so recht unter ihr hindurch- passen. Doch die Bauarbeiter machten alles möglich und der Bremer Umweltbetrieb bescheinigte den Anwohnern, dass der Straßenbaum bleiben kann. Auf dem Schulgrundstück an der Brokstraße sind zwei Stieleichen gefällt worden.
04.09.2014, 00:00 Uhr
Lesedauer: 2 Min
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Von Petra Spangenberg

Vor etwa 20 Jahren ist sie gepflanzt worden, jetzt drohte der Kastanie am Sielwall vor dem ehemaligen Getränkeladen KGB die Fällung. Grund: Das neue Wasserrohr wollte nicht so recht unter ihr hindurch- passen. Doch die Bauarbeiter machten alles möglich und der Bremer Umweltbetrieb bescheinigte den Anwohnern, dass der Straßenbaum bleiben kann. Auf dem Schulgrundstück an der Brokstraße sind zwei Stieleichen gefällt worden.

Gerettet! Die Kastanie am Sielwall, deren Schicksal an einem seidenen Faden hing, darf überleben. Günter Brandewiede, kommissarischer Bereichsleiter und Referatsleiter Grünpflege vom Umweltbetrieb Bremen, hat seine Zustimmung gegeben: „Die Verletzungen waren gering, und die Bauarbeiter haben die Wasserleitung geschickt unterirdisch durch den Baum geleitet. Er kann stehen bleiben.“

Schnell war das Loch wieder verfüllt. Auch das Stromkabel wurde bereits unter dem Baum hindurchgezogen, so dass ihm offenbar nicht mehr viel Ungemach drohen kann. Anwohner hatten Ende August auf die drohende Abholzung hingewiesen und den grünen Bürgerschaftsabgeordneten Jan Saffe aus dem Steintor eingeschaltet (der Stadtteil-Kurier berichtete in seiner Sonntagsausgabe). Die Verlegung der Wasserleitung war zum Hauptproblem für den etwa zwölf Meter hohen Baum vor dem ehemaligen Getränkeladen KGB geworden. Für Jan Saffe war die Nachricht von der Erhaltung des Baumes ein positives Beispiel für die Rettung gequälter Straßenbäume: „Es ist wunderschön, dass der Baum nicht weg muss.“ Bereits vorher hatte ein Ortstermin stattgefunden, wo die positive Entscheidung fiel und die besorgten Anwohner sich glücklich über die Baumrettung zeigten.

Weniger glücklich endete die Baumaßnahme in unmittelbarer Nachbarschaft zur besagten Kastanie für zwei andere Bäume. Brandewiede bezeichnete es als bitter, dass vor Kurzem zwei Stieleichen auf dem Schulhof der Gesamtschule Mitte, Standort Brokstraße, gefällt werden mussten. Die ebenfalls etwa 20 bis 25 Jahre alten Bäume waren in die Fänge der Tiefbaufirma geraten, die dort Kanalbauarbeiten durchführte. Dabei wurden die beiden Bäume offenbar massiv beschädigt. Der Schulhof bekommt derzeit ein neues Kanalsystem und eine neue Decke. Kerstin Doty vom Bremer Umweltbetrieb bedauert: „Es waren zwei ganz gesunde Bäume, die leider nicht mehr zu retten waren.“

Der Umweltbetrieb Bremen macht nun die Firma regresspflichtig, nach Schätzung von Brandewiede kosten zwei neue, nicht zu kleine Bäume acht- bis zehntausend Euro. Hinzu kommen die Kosten für die Fällung der alten Bäume und die zweijährige sogenannte Entwicklungspflege der Neuanpflanzungen. In Mitleidenschaft gezogen wurde auch eine große Buche, man hofft jedoch, dass sie vorerst erhalten werden kann.

Für den Grünen Jan Saffe, die Experten vom Umweltbetrieb Bremen und vor allem für die Anwohner sind Straßenbäume eine gefährdete Spezies, mit der man gerade in der Stadt besonders pfleglich umgehen muss. Ob unterirdische Kabel und Rohre oder überirdische Belastungen durch Straßenverkehr und Streusalz – auch bei den Profis herrscht großes Verständnis für Anwohner, die ihre Straßenbäume vor Ungemach und Abholzung schützen wollen.

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