Der Ringschluss der Autobahn 281 rückt näher. Rechtsstreitigkeiten mit Unternehmen, die vom Autobahnbau unmittelbar betroffen sind, sind beigelegt oder stehen kurz vor der Einigung. Das teilt ein Sprecher der Verkehrsbehörde auf Nachfrage mit. Im Kern geht es dabei um Grunderwerb und Entschädigungszahlungen.
Werden also tatsächlich noch in diesem Jahr die Bagger rollen, um den Autobahnring zu schließen? Genau das hatte Verkehrssenator Joachim Lohse (Grüne) kürzlich in einem Facebook-Live-Interview des WESER-KURIER angekündigt. "Wir werden dieses Jahr den Baubeginn der beiden noch fehlenden Bauabschnitte sehen", so Lohse wörtlich.
In seiner Behörde gibt man sich indes ein wenig zurückhaltender. "Wir werden jedenfalls in diesem Jahr Baurecht an beiden Stellen erlangen", sagt Sprecher Jens Tittmann. Besonders optimistisch würden die Planer auf den Bauabschnitt 4 der neuen Autobahn blicken – das Teilstück vom Güterverkehrszentrum nach Gröpelingen mit dem Wesertunnel bei Seehausen: Die privaten Klagen sind abgewiesen, Arcelor Mittal hatte 2017 seine Klage unter Vorbehalt zurückgezogen und Anfang dieses Monats offenbar mit der Stadt eine abschließend genehmigte Lösung gefunden.
Bevor mit dem Bau des Wesertunnels begonnen werden kann, müssen sich Stadt und Bund aber noch mit dem Betonwerk Holcim einigen, von dem ebenfalls ein Grundstück für die Autobahn benötigt wird. "Die Verhandlungen laufen gut, und wir stehen kurz vor dem Abschluss", heißt es nun aus der Verkehrsbehörde. Bis Mitte 2018 rechnen die Fachleute mit der Einigung und Zurücknahme der derzeit ruhenden Klage von Holcim vor dem Bundesverwaltungsgericht.
Nur unter Optimalbedingungen
Ob aber tatsächlich sowohl an der Weser als auch am Arster Zubringer die Bauarbeiten bis zum Jahresende beginnen, können die Fachleute nur unter Optimalbedingungen annehmen. Denn besonders beim Weiterbau im Bremer Süden hängt ein zügiger Baubeginn davon ab, dass es nicht zu neuen Klagen gegen das Projekt kommt.
Tittmann: "Aber zumindest rechnen wir damit, dass wir im Herbst auch dort Baurecht haben und schnell loslegen könnten, sofern keine weiteren Rechtsmittel eingelegt werden." Ginge es nach dem Verkehrssenator, würde der fertige Autobahnring bereits in den Jahren 2022 oder 2023 für den Verkehr freigegeben. Aber auch in diesem Punkt kalkulieren die Planer seiner Behörde vorsichtiger und nennen dafür das Jahr 2024.