Unter dem Titel "Maikäfer, flieg!" lädt das Institut français, Contrescarpe 19, für Montag, 16. April, um 19 Uhr zur Premiere des Hörbuchs "Dè Easchde Krigg" ein. Der Bremer Geschichtsverein Lastoria hat das Hörbuch zum Ersten Weltkrieg in Kleinstauflage herausgebracht. Einige wenige Profis und zwei Dutzend Laien aus Bremen und Hessen haben ehrenamtlich an dem Oral-History-Projekt gearbeitet, Interviews mit Kindern von Kriegsteilnehmern geführt, Feldpostkarten, Auszüge aus Memoiren und andere Dokumente am Küchentisch gelesen. Der Eintritt ist frei.
Dè Easchde Krigg, den Ersten Krieg, nennen oberhessische Mundartsprecher den Weltkrieg 1914/18. Musikalisches Leitmotiv des Hörbuches ist „Maikäfer, flieg“ in der Version der Bremer Gruppe „Die Grenzgänger“ um Michael Zachcial, deren gleichnamige CD mit Liedern zum Ersten Weltkrieg den Preis der deutschen Schallplattenkritik erhalten hat.
Die Toncollage "Dè Easchde Krigg" von Lastoria verbindet erzählte Geschichte mit privaten und öffentlichen Dokumenten. Von einem Dorf mitten in Deutschland geht der Blick zu den Schützengräben, in die Lazarette und zurück an die „Heimatfront“. Und es zeigt sich: Anders als in den Städten hielt sich auf dem Land die Kriegsbegeisterung in Grenzen. Das sinnlose Sterben schien kein Ende zu nehmen. Bis die Matrosen in Kiel zu meutern begannen.
Stephan Pleyn, der Leiter des Bürgerhauses Weserterrassen, liest die Feldpostkarten des Rekruten Heinrich Schneider, Friedenspreisträger Kurt Nelhiebel den Verdunbericht eines anderen Kriegsteilnehmers, Philippe Wellnitz, der Direktor des Institut francais, den letzten Brief eines französischen Offiziers an seine Frau: „Ma très chère et bien aimée Marie...“