„Der Bedarf an Kuren nach dem Lockdown und der langen Zeit mit eingeschränkter Öffnung von Kitas und Schulen ist sehr hoch“, weiß Claudia Kronsbein, Kurenberaterin beim Sozialdienst katholischer Frauen. Die Parallelität von Kinderbetreuung, Home-Office und sozialer Isolation belaste viele Mütter und Väter. Die Folge seien oft körperliche Erschöpfung und psychische Überlastung, häufig verstärkt durch finanzielle Sorgen aufgrund von Kurzarbeit oder drohender Arbeitslosigkeit.
Deshalb halten sie und Simone Lause vom Bremer Caritasverband Kuren für Mütter und Väter mit ihren Kindern unter dem Dach des Müttergenesungswerks für sehr wichtig und sinnvoll. Das Müttergenesungswerk (Elly-Heuss-Knapp-Stiftung) besteht inzwischen seit 70 Jahren und unterstützt Eltern, die Kuren dringend benötigen, und hat wieder Sammlungen dafür gestartet.
Diese Spenden werden für Zuschüsse verwendet, für den Eigenanteil der betroffenen Familien oder den Gepäcktransport. Denn diese Kosten würden Eltern mit geringem Einkommen oft davon abschrecken, überhaupt eine Kur zu beantragen, sagt Claudia Kronsheim. „Zugleich sind die Möglichkeiten aktuell sehr eingeschränkt“, weiß die Kurberaterin. „Keine Angst schüren und realistisch sein“, hält sie für ihre Aufgabe. Es gehe in der Beratungssituation um viele verschiedene Aspekte.
Viele Kurkliniken waren zudem wochenlang geschlossen. „Diese Termine müssen nachgeholt werden, und zugleich gelten in vielen Kliniken zusätzliche Beschränkungen“, schildert Kronsbein. Manche Kliniken nähmen derzeit etwa keine Kinder unter sechs Jahren auf, weil für sie die Hygienemaßnahmen schwer einzuhalten seien. Das könne zurzeit kaum aufgefangen werden, findet sie.
Viele Abreisen im laufenden Klinikbetrieb, die unterschiedlichen Regeln während der Pandemie in den einzelnen Bundesländer würden eine Rolle spielen, führt sie aus. . Aber es geht auch um Fragen der Patientinnen und Patienten: Wer kann oder möchte fahren? Gibt es vielleicht ambulante Alternativen in Bremen?
Solche und ähnliche Fragen hören Claudia Kronsbein und ihre Kollegen immer wieder. Sie versuchen dann zu klären, „wie akut die Situation ist und welche Alternativen wir überlegen können". Immer wieder gebe es auch Nachfragen nach den Sportangeboten und psychologischen Beratungen.
Weitere Informationen
Nähere Informationen gibt es online unter www.muettergenesungswerk.de